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Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung | Überregional
Männer: Unterdrückter Ärger steigert Herzrisiko

Konfliktscheu hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit


Konfliktscheue Männer verfügen über doppeltes Herzrisiko (Foto: pixelio.de/Gemen64)

Stockholm - Männer, die ihren Ärger nicht offen zeigen - wenn sie zum Beispiel unfair behandelt werden - verdoppeln ihr Herzinfarktrisiko. Wissenschaftler des Stressforskningsinstitutet der Universität Stockholm http://www.su.se/pub/jsp/polopoly.jsp?d=4745 haben die Daten von 2.755 männlichen Angestellten analysiert, die zu Beginn der Studie noch keinen Herzanfall erlitten hatten.

Diese wurden gefragt, wie sie mit Konflikten im Beruf entweder mit Vorgesetzten oder Kollegen umgingen. Das Team um Constanze Leineweber berichtet, dass es einen starken Zusammenhang zwischen aufgestautem Ärger und Herzerkrankungen gibt. Details der Studie wurden im Journal of Epidemiology and Community Health veröffentlicht.

Versteckte Bewältigung

Die Wissenschaftler bezeichneten die verschiedenen Strategien, Dinge für sich zu behalten, als versteckte Bewältigung. Die Teilnehmer wurden gefragt, welche Strategien sie anwendeten: Ereignisse vorbeigehen zu lassen ohne etwas zu sagen, aus einem Konflikt einfach auszusteigen, Symptome wie Kopf- oder Magenschmerzen zu haben oder zu Hause schlechter Laune zu sein.

Faktoren wie Rauchen, Alkohol, körperliche Aktivität, Bildung, Diabetes, Anforderungen im Beruf und Entscheidungsfreiheit wurden berücksichtigt, Blutdruck, BMI und Cholesterinwerte gemessen. Die Männer waren zu Beginn der Studie in den Jahren 1992 bis 1995 durchschnittlich 41 Jahre alt. Informationen über einen Herzanfall oder Tod aufgrund eines Herzanfalls bis zum Jahr 2003 wurden aus den nationalen Datenbanken zu Krankenhausaufenthalten und Todesfällen entnommen.

Bis 2003 hatten 47 der 2.755 Männer einen Herzanfall oder starben an einer Erkrankung des Herzens. Jene, die häufig oder oft einfach einem Konflikt auswichen oder nichts sagten, verfügten über ein doppelt so hohes Herzrisiko als jene Männer, die sich unangenehmen Situationen stellen und versuchten sie zu lösen. Kopf- und Magenschmerzen oder schlechte Laune zu Hause erhöhten das Risiko nicht.

Physiologische Spannungen und erhöhter Blutdruck

Die Forscher gehen davon aus, dass Ärger - wenn er nicht gezeigt wird - zu physiologischen Spannungen und in der Folge zu einem erhöhten Blutdruck führen kann. Dieser kann seinerseits kardiovaskuläre Schäden verursachen. Leineweber zeigte sich selbst überrascht, dass der Zusammenhang zwischen aufgestautem Ärger und Herzerkrankungen so stark war. Sie geht davon aus, dass Männer in Konfliktsituationen einfach instinktiv reagieren und nicht über ihr Verhalten nachdenken.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 20.3.2010
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