Sunnyvale - Das kalifornische Unternehmen Bloom Energy http://www.bloomenergy.com hat ein System vorgestellt, das die Stromerzeugung revolutionieren soll. Denn der "Bloom Energy Server" verspricht eine kostengünstige, saubere Energiegewinnung direkt vor Ort. "Wir werden den gleichen Einfluss auf Energie haben wie das Handy auf die Kommunikation", sagt Bloom-CEO KR Sridhar. Inteligente, lokale Stromerzeugung werde sich damit durchsetzen.
Die Basis für dieses hohe Ziel bildet eine Brennstoffzellen-Technologie, die laut Unternehmen mit einem breiten Spektrum erneuerbarer oder fossiler Brennstoffe funktioniert und leicht zu betreiben ist. In den USA hat die Vorstellung für großes Aufsehen gesorgt. Der Event fand im eBay-Hauptquartier statt. Das Online-Auktionshaus konnte Bloom Energy ebenso schon als Kunden gewinnen wie Coca-Cola, Google und die Handelskette Wal-Mart.
Vielseitiger als Wasserstoff-Brennstoffzellen
Bloom Energy setzt bei seinem Produkt auf Festoxid-Brennstoffzellen. Dabei handelt es sich um flache Keramikquadrate, die dem Unternehmen zufolge aus einem Sand-ähnlichen Pulver gefertigt werden. Im Vergleich zu Wasserstoff-Brennstoffzellen seien die Materialien billiger, die Umwandlungseffizienz höher und Aufstellung und Betrieb einfacher. Als Brennstoff können laut Datenblatt zum Energy Server Erd- und Biogas zum Einsatz kommen. Kohle oder Biomasse muss also erst geeignet umgewandelt werden.
Die Stromgewinnung erfolgt durch einen elektrochemischen Prozess, was wesentlich umweltfreundlicher ist als bei Verbrennungsgeneratoren. Laut Bloom Energy sei die Nutzung erneuerbarer Energiequellen um bis zu 100 Prozent sauberer und auch der Einsatz fossiler Brennstoffe sei um rund zwei Drittel weniger umweltbelastend als im Fall eines Kohlekraftwerks. Gegenüber Solar- oder Windstrom wiederum betont man den Vorteil, dass der Biogas-Betrieb eine unterbrechungsfreie erneuerbare Energiequelle bedeutet.
Amortisierung in unter fünf Jahren
Ein Bloom Energy Server liefert dem Hersteller zufolge 100 Kilowatt Leistung und braucht eine Stellfläche etwa in der Größe eines Parkplatzes. Das System könne somit 100 Haushalte oder ein kleines Bürogebäude versorgen. Der Anschaffungspreis beträgt kolportierte 700.000 bis 800.000 Dollar, was sich laut Hersteller aufgrund der Einsparungen bei Stromkosten innerhalb von drei bis fünf Jahren amortisieren soll. Allerdings haben sich bereits Skeptiker zu Wort gemeldet, die bezweifeln, dass die Kilowattstunde wirklich billiger wird als bei normaler Netzversorgung.
eBay dagegen glaubt nicht nur an die Öko- sondern auch an die Kostenvorteile der Technologie. Das Unternehmen nutzt an einem Standort in Kalifornien seit Juli 2009 fünf Energy Server und habe dadurch bereits 100.000 Dollar an Stromkosten eingespart, so eBay-CEO John Donahoe. Damit ist das Unternehmen einer der Paradekunden von Bloom Energy, das bei seiner offiziellen Produktvorstellung auch Gouverneur Arnold Schwarznegger als Stargast begrüßen konnte.