London - Hightech-Abbildungen zeigen, dass
Computerspiele für die Entwicklung des Gehirns schädlich sein können. Der
japanische Wissenschaftler Ryuta Kawashima von der Tohoku University
http://www.tohoku.ac.jp/index-e.html hat nachgewiesen, dass die Tendenz
zum Kontrollverlust bei Heranwachsenden nicht auf die aggressiven Inhalte
von Computerspielen zurückzuführen ist, sondern auf Schädigungen der noch
nicht vollentwickelten Gehirne. Messungen der Gehirnaktivität ergaben,
dass Computerspiele nur jene Gehirnbereiche stimulieren, die mit Sehen
und Bewegung in Zusammenhang stehen, berichtet der Observer
http://www.observer.co.uk in seiner aktuellen Ausgabe.
Für seine kontroversielle Studie verglich Kawashima die Gehirnaktivität
von Hunderten Teenagern, die Nintendo spielten mit den Gehirnscans von
Teilnehmern, die einfache, sich wiederholende mathematische Aufgaben
lösten. Zur Überraschung des Spezialisten für Gehirn-Abbildungen zeigte
sich, dass die arithmetischen Aufgaben die Aktivität in den rechten und
linken Hemisphäre des Frontallappens stimulierte. Gehirnbereiche, die mit
Lernen, Gedächtnis und Gefühl in Verbindung gebracht werden.
Entscheidend sei jedoch laut Kawashima, dass der Frontallappen, der sich
beim Menschen ungefähr bis zum 20. Lebensjahr weiterentwickelt, auch bei
Selbstkontrolle eine wichtige Rolle spiele. Wann immer dieser
Kontrollmechanismus verhindert, dass es beispielsweise zu einer
Handgreiflichkeit kommt, ist der Frontallappen sehr aktiv. Je mehr bei
Kindern die Entwicklung dieser Gehirnregion gefördert wird, desto besser
wird auch seine Fähigkeit zur Selbstkontrolle sein. Computerspiele
fördern diese Art von Gehirnentwicklung nicht. Laut Kawashima könnten sie
daher zum Entstehen einer eher gewaltbereiten Generation beitragen, die
eher Schwierigkeiten hat, unsoziale Elemente ihres Verhaltens zu
kontrollieren. Details http://www.observer.co.uk/international/story/0,6903,539166,00.html