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VCÖ: Spritverbrauch von Autos deutlich höher als Hersteller angeben

Der VCÖ hat 216 Tests, die von der deutschen Zeitschrift Auto-Motor-Sport im Jahr 2010 durchgeführt wurden, ausgewertet: Das Ergebnis ist ernüchternd...


Neue Pkw verbrauchen im realen Verkehr deutlich mehr Sprit als die Hersteller angeben, macht der VCÖ aufmerksam. Der VCÖ hat 216 Tests, die von der deutschen Zeitschrift Auto-Motor-Sport im Jahr 2010 durchgeführt wurden, ausgewertet: Das Ergebnis ist ernüchternd, der Verbrauch der Neuwagen war im Schnitt um ein Drittel höher als von den Herstellern angegeben wurde. Das erhöht die Spritkosten und belastet das Klima. Der VCÖ fordert eine Reform des Testzyklus.

VCÖ: Bei 216 Tests von Autozeitschrift Verbrauch um ein Drittel höher

„Im realen Fahrverhalten verbrauchen Pkw viel mehr Sprit und verursachen damit mehr klimaschädliche Treibhausgase als die Hersteller angeben“, fasst VCÖ-Experte DI Martin Blum eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zusammen. Der VCÖ hat 216 Fahrtests, die von der Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ im Jahr 2010 durchgeführt wurden, analysiert. Das Ergebnis: Der tatsächliche Spritverbrauch beim Fahren war im Schnitt um ein Drittel höher als die Herstellerangaben.

So verbrauchte ein VW-Golf GTD im Fahrtest der Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ 7,4 Liter pro 100 Kilometer statt angegebener 5,3 Liter. Auf 100.000 Kilometer bedeutet diese Abweichung für den Autofahrer einen zusätzlichen Spritverbrauch von 2.100 Liter. Bei derzeitigen Preisen erhöhen sich die Spritkosten um rund 2.600 Euro. Die Umwelt wird mit zusätzlich rund 4.900 Kilogramm CO2 belastet, macht der VCÖ aufmerksam.

Ursache für die Abweichung ist ein antiquierter Testzyklus.
Der „Neue Europäische Fahrzyklus“ (NEFZ) testet den Verbrauch der Fahrzeuge im Labor. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 120 km/h und das nur wenige Sekunden. Viele Stromverbraucher, wie Klimaanlage und Heizung sind ausgeschaltet. Der Test wird bei für Motoren idealen Temperaturen von 20 bis 30 Grad Celsius durchgeführt. „Je kälter es ist, umso höher ist der Verbrauch, wie Autofahrer im Winter erleben“, erklärt VCÖ-Experte Blum.

Wie unzulänglich der NEFZ ist, zeigte unlängst auch das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Demnach soll ein mehr als 700 PS starker „3-Liter Porsche“ mit Plug-In Hybrid in den nächsten Jahren auf den Markt kommen. Erreichbar ist das Etikett „3-Liter“, weil der Testzyklus mit dem Elektromotor absolviert werden kann. Soll es zügiger vorangehen, schaltet sich ein Achtzylinder-Rennmotor ein. „Auch dem reichen drei Liter - bei Vollgas allemal für fünf Kilometer“, resümiert „Der Spiegel“.

VCÖ fordert realitätsnahe Praxistests statt bestehendem Testzyklus

Aufmerken lässt eine Aussage eines Porsche-Entwicklers, der laut „Spiegel“ meinte: „Wir lesen ein Reglement und bauen das entsprechende Auto.“ Einige Autohersteller versuchen also offenbar vor allem optimale Werte beim Fahrzyklus zu erreichen. „Wenn nun die CO2-Emissionen der Pkw laut Herstellerangaben sinken, ist die Frage, wie viel von dieser Reduktion nur im praxisfernen Testzyklus erreicht wird“, tritt VCÖ-Experte Blum für unabhängige Praxistests im Auftrag des Konsumentenschutzministers ein.

Der VCÖ fordert die rasche Anpassung des NEFZ an reale Fahrverhältnisse. „Die Konsumenten haben ein Recht darauf genau informiert zu werden, wie hoch der Verbrauch tatsächlich ist. Immerhin ist der Spritverbrauch ein wichtiger werdendes Kaufkriterium“, betont VCÖ-Experte Blum. Die Änderungen sind auf EU-Ebene durchzuführen.

Der ADAC hat einen etwas umfassenderen Testzyklus entwickelt. Bei den im Jahr 2010 rund 140 getesteten Pkw war der Verbrauch im ADAC Test im Schnitt um 8,2 Prozent höher als vom Hersteller angegeben wurde. Bei jedem dritten Neuwagen betrug der Mehrverbrauch sogar mehr als zehn Prozent. Auch für diese Tests hat der VCÖ berechnet, was das konkret für Autofahrer bedeutet. So verbrauchte der VW Sharan (1.4. TSI BlueMotion Technology Highline) beim Eco-Test pro 100 km um 0,84 Liter mehr Sprit als angegeben wurde. Nach 100.000 Kilometer summiert sich der Mehrverbrauch auf satte 840 Liter, was bei aktuellen Spritpreisen eine Zusatzbelastung von mehr als 1.000 Euro bedeutet. Die Umwelt wird zudem mit zusätzlich 1.650 kg CO2 belastet.

VCÖ: Mehrverbrauch belastet Autofahrer und Umwelt

Beispiele aus den REALEN FAHRTESTS der Zeitschrift „auto motor und sport“, Tests wurden im Jahr 2010 durchgeführt

VW Golf GTD: 
Verbrauch laut Herstellerangaben: 5,3 Liter / 100 km Tatsächlicher Testverbrauch: 7,4 l /100 km Mehrverbrauch nach 100.000 km: 2.100 Liter Zusätzliche CO2-Belastung: rund 4.900 kg CO2 Zusätzliche Spritkosten: 2.625 Euro

Skoda Fabia Combi 1.2 TSI
Verbrauch laut Herstellerangaben: 5,2 Liter / 100 km Tatsächlicher Testverbrauch: 7,1 l /100 km Mehrverbrauch nach 100.000 km: 1.900 Liter Zusätzliche CO2-Belastung: rund 4.400 kg CO2 Zusätzliche Spritkosten: 2.375 Euro
Quelle: auto motor und sport, VCÖ 2011

Beispiele aus dem etwas UMFASSENDERER TESTZYKLUS des ADAC ECO-Test

VW Polo 1.2 TDI BlueMotion 87g (DPF)
Herstellerangaben: 3,3 Liter / 100 km – 88 Gramm CO2 / km ADAC Eco-Test: 3,77 Liter / 100 km – 99,1 Gramm CO2 / km Mehrverbrauch nach 100.000 km: 470 Liter Zusätzliche CO2-Belastung: rund 1.200 kg CO2 Zusätzliche Spritkosten (bei 1,25 Euro pro Liter): 588 Euro

Dacia Duster dCi 110 FAP Lauréate 4x2
Herstellerangaben: 5,3 Liter / 100 km – 139 Gramm CO2/ km ADAC Eco Test: 6,24 Liter /100 km – 164 Gramm CO2 /km Mehrverbrauch nach 100.000 km: 940 Liter Zusätzliche CO2-Belastung: rund 2.500 kg CO2 Zusätzliche Spritkosten (bei 1,25 Euro pro Liter): 1.175 Euro

VW Touareg V6 TDI BlueMotion Technology Tiptronic (DPF)
Herstellerangaben: 7,4 Liter / 100 km – 195 Gramm CO2 / km ADAC Eco-Test: 8,6 Liter / 100 km – 226,8 Gramm CO2 / km Mehrverbrauch nach 100.000 km: 1.200 Liter Zusätzliche CO2-Belastung: 3.180 kg CO2 Zusätzliche Spritkosten (bei 1,25 Euro pro Liter): 1.500 Euro
Quelle: ADAC, VCÖ 2011

 

Quelle: Quelle: ADAC, VCÖ 2011, erschienen am 8.2.2011
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