Jeder zehnte Erwachsene weltweit ist fettsüchtig
Bauch: Jeder Zehnte ist zu dick (Foto: abotupixel.de/Hans-Jörg Nisch)
Bauch: Jeder Zehnte ist zu dick (Foto: abotupixel.de/Hans-Jörg Nisch)
London/Boston - Einer von zehn Erwachsenen weltweit ist fettsüchtig. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Imperial College London http://www3.imperial.ac.uk und der Harvard School of Public Health http://www.hsph.harvard.edu gekommen. Das Team um den Harvard-Wissenschaftler Majid Ezzati wertete den BMI, Cholesterinwerte und Bluthochdruck von Daten aus den Jahren 1980 bis 2008 aus. Der hohe Blutdruck und zu hohe Cholesterinwerte nahmen in vielen Industrieländern ab. Die Anzahl der Menschen, die an Fettsucht leidet, nahm hingegen zu.
2008 waren 9,8 Prozent der Männer und 13,8 Prozent der Frauen weltweit fettsüchtig. Sie hatten einen BMI von mehr als 30. 1980 waren diese Werte mit 4,8 Prozent bei den Männern und 7,9 Prozent bei den Frauen noch deutlich niedriger. Auf den Inseln des Pazifiks war der BMI mit 34 bis 35 weltweit am höchsten. Er ist damit bis zu 70 Prozent höher als in manchen Ländern Südostasiens und den Ländern südlich der Sahara.
Hohes Einkommen, Anstieg beim BMI
Gemeinsam ist allen Zahlen, dass der BMI in den Ländern mit dem höchsten Einkommen anstieg. Die größte Zunahme im untersuchten Zeitraum verzeichnete Amerika, gefolgt von Neuseeland und Australien bei den Frauen sowie Großbritannien und Australien bei den Männern.
Einigen westeuropäischen Ländern gelang es, die BMI-Werte zu stabilisieren. Bei Frauen gab es in Belgien, Finnland, Frankreich, Italien und der Schweiz keinen nennenswerten Anstieg. In Italien und der Schweiz blieben die Werte auch bei den Männern konstant. Bei der Reduzierung von hohem Blutdruck und zu hohen Cholesterinwerten waren zum Beispiel die Frauen in Australasien und die Männer in Nordamerika am erfolgreichsten.
Blutdruckwerte verbessern sich
Weltweit sank die Zahl der Menschen mit hohem Blutdruck leicht. Die Werte waren in den Baltischen Staaten und den Ländern Ost- und Westafrikas am höchsten. Der systolische Blutdruck erreichte bei Frauen 135 mmHg und bei Männern 138 mmHg.
Die durchschnittlichen Cholesterinwerte fielen in vielen westlichen Ländern wie Nordamerika, Australasien und Europa. Die Briten wiesen dabei laut BBC einen der deutlichsten Rückgänge der Länder mit hohem Einkommen auf. Die Cholesterinwerte der Briten liegen weltweit jedoch noch immer an der neunten Stelle. Umgekehrt sind die Werte in Ost-, Südostasien und dem pazifischen Raum angestiegen.
Details der Studie wurden in The Lancet http://www.thelancet.com veröffentlicht.
Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 6.3.2011
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