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One will mobilkom klagen

A1-Qualitätstest als "Auftragsgutachten" bewertet

Wien - Der Mobilfunker One http://www.one.at kündigt eine Klage gegen den Mitbewerber mobilkom.austria http://www.mobilkom.at an. Grund dafür sei, so One in einer Aussendung heute, Donnerstag, der so genannte "A1-Qualitätstest", der als nicht glaubwürdig empfunden wird. Die mobilkom sei an der Auswahl der Routen, Untersuchungszeiten und -inhalte federführend beteiligt gewesen und habe die Messungen selbst ausgeführt. One leitet nun rechtliche Schritte wegen Irreführung der Konsumenten ein.

Das Institut für Kommunikationsnetze der TU Wien führte im Auftrag der mobilkom eine Studie zur Sprachqualität der heimischen Mobilfunknetze durch, aus der A1 als Testsieger hervorging. "Die Ergebnisse des mobilkom-Netztests sind verzerrt und dadurch nicht glaubwürdig", so One-Geschäftsführer Jørgen Bang-Jensen. "Es erstaunt uns, dass die Mobilkom diese selektiven Halbwahrheiten nun auch massiv für Werbezwecke einsetzt. Ebenso verwundert sind wir darüber, dass die TU ihren Stempel unter eine solche Studie setzt."

Laut One bestätigt Institutsvorstand Univ.-Prof. Harmen van As in einem Brief, dass die Messungen "aus wirtschaftlichen und logistischen Gründen von einem Messteam der mobilkom durchgeführt werden". Gemessen werden die Anzahl der erfolgreichen Rufversuche und Gespräche, der abgebrochenen Gespräche sowie die Qualität der Gespräche, wenn eine Verbindung zu Stande kommt. Die TU Wien wertet diese Messungen aus und bestätigt ihre Richtigkeit in Quartalsberichten. Das Kriterium der Messreihe, das von der mobilkom für Werbezwecke verwendet wird, sei ausgerechnet die Sprachqualität, die mit den speziell für das Mobilkom-Netz kalibrierten Instrumenten gemessen worden sei, kritisiert One.

Auch die Testrouten, Untersuchungszeitpunkte und -inhalte seien von der TU Wien zusammen mit der mobilkom ausgewählt worden. Dies ermögliche viel Spielraum für eher exemplarische Stichproben, sei aber kaum repräsentativ. "Grundlage einer solchen Untersuchung sollten allgemein vereinbarte Standards sein", so Bang-Jensen. Er plädiert für ein gemeinsames Mess-Monitoring der Mobilfunkbetreiber nach einheitlichen Kriterien. So werden ein unabhängiger Dritter als Auftraggeber, ein unabhängiges Testinstitut und eine gemeinsam vereinbarte Methode gefordert. Bislang habe sich die mobilkom jedoch nicht gesprächsbereit gezeigt. Auch habe sie sich geweigert, das Gutachten in seiner Gesamtheit herauszugeben.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 10.9.2001
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