Erste österreichische Leerstandskonferenz

Neue Perspektiven für leerstehende Bauten im ländlichen Raum
Das Amtshaus Ottensheim vor und nach dem Umbau. © SUE architekten (li), © H. Hurnaus (re)
Ottensheim. In vielen Regionen Europas zählt ein Problemfeld zu den größten Herausforderungen
kommunaler Politik: Die Rede ist von leerstehenden, ungenutzten Gebäuden und Räumen im ländlichen Raum. Das Thema Leerstand am Land reicht von der wirtschaftlichen und sozialen Ausdünnung und Entwertung gewachsener Ortskerne bis zu Schrumpfungsprozessen in ländlichen Regionen aufgrund des Strukturwandels in Landwirtschaft und Industrie. Die Auseinandersetzung mit der Leerstandsproblematik wirft vielfältige Fragen über die Produktion und den Gebrauch der gebauten Umwelt auf:
Welche Ursachen liegen diesem immer häufiger auftretenden Phänomen zugrunde? Welche Strategien können Gemeinden ergreifen, um Leerständen vorzubeugen? Wie lassen sich sterbende Ortskerne erneut aktivieren und in funktionierende Zentren verwandeln? Wie können Industriekomplexe, Bauernhöfe und Speicherbauten für neue Nutzungen zugänglich gemacht werden? Welche Strategien gibt es für die Entwicklung zersiedelter Wohngebiete im ländlichen Raum? Wie können ländliche Siedlungsformen und ihre Versorgungsinfrastrukturen dauerhaft aufrechterhalten werden?
Die erste österreichische Leerstandskonferenz am Donnerstag, den 20. und Freitag, den 21. Oktober 2011 in Ottensheim (OÖ) verfolgt das Ziel, sich mit diesen Fragen auf breiter Ebene auseinanderzusetzen. VertreterInnen aus Kommunalpolitik und Verwaltung diskutieren mit ExpertInnen unterschiedlicher Disziplinen über kommunale und regionale Strategien im Umgang mit Leerstand. Best‐Practice‐Modelle aus Österreich und Deutschland machen Mut, die Belebung kommunaler Zentren und die Umnutzung leerstehender Bauten in Angriff zu nehmen.
Veranstaltungsort
Ottensheim bei Linz hat in den letzten Jahren eine Reihe von Initiativen gestartet, die sich der Ortskernentwicklung, der Vermittlung zwischen Raumsuchenden und EigentümerInnen bzw. der Neunutzung des baulichen Bestands widmen Herausragend sowohl in Hinblick auf die bauliche Gestaltung als auch auf den Planungsprozess ist dabei das mehrfach publizierte und prämierte Amtshaus mit dem zur Straße offenen Gemeindesaal mitten am Marktplatz. Die Vorträge finden in diesem, von SUE architekten geplanten Gemeindesaal des Amtshauses Ottensheim statt.
Das Rahmenprogramm der Konferenz führt an unterschiedliche weitere Lokalitäten in Ottensheim und Umgebung, u.a. in das Areal der ehemaligen Textilfabrik Haslach.
Quelle: die jungs kommunikation Martin Lengauer, Nika Mitteregger, erschienen am 18.10.2011
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