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UMTS-Anbieter fürchten drahtlose öffentliche Webzugänge

Studie: Unternehmen drohen Umsatzeinbußen

Frankfurt/Main - Drahtlosen Internet- und Netzwerkzugang mittels tragbaren Computern und PDAs in öffentlichen Räumen bereitet den Anbietern von UMTS-Telefonnetzen schon im Vorfeld der UMTS-Markteinführung Kopfzerbrechen. Gerade in Bahnhöfen, Flughäfen und Hotels dürfte sich bei der wichtigsten UMTS-Zielgruppe, den Geschäftsleuten, der größte Bedarf an Datenanbindungen ergeben. Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan http://www.wireless.frost.com werden in Europa mit öffentlichen Wireless LAN-Zugängen bereits dieses Jahr Serviceumsätze in Höhe von 4,12 Mio. Dollar erwirtschaftet. Für das Jahr 2006 erwartet Frost & Sullivan Umsätze von mehr als drei Mrd. Dollar.

An einigen öffentlichen Plätzen seien bereits Wireless LAN-Zugänge mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu elf MB/s installiert. In den USA will MobileStar bis Ende 2003 etwa 8.000 Zugangspunkte eingerichtet haben, in Skandinavien bieten Telia und Sonera schon einige hundert öffentliche Zugänge. Doch der Boom stehe noch bevor, da in naher Zukunft neben Wireless LAN auch Bluetooth-Technologie zum Einsatz kommen werde. Im Jahr 2006 werden laut Prognose in Europa mehr als 37.000 öffentliche Plätze mit Wireless LAN oder Bluetooth-Anbindung ausgerüstet sein. Der Anteil an Bluetooth-Plätzen werde dann bei 35 Prozent liegen, wobei 20 bis 50 Prozent der Plätze mit beiden Technologien ausgestattet sein würden, so Frost & Sullivan.

Für die Mobiltelefonanbieter bestehe die Gefahr, dass die mit Wireless LAN-Zugangspunkten erwirtschafteten Umsätze zu Lasten der Einnahmen aus der mobilen Datenkommunikation über UMTS gehen. Viele europäische Mobiltelefongesellschaften, die unter den exorbitanten Kosten für UMTS-Lizenzen und -Netzaufbau leiden, prüften deshalb zurzeit, mit welcher Strategie sie solche Einnahmeverluste verhindern können. Wer keine Wireless LAN-Zugänge einrichte, riskiere den Verlust von profitablen Kunden. Laut Jan ten Sythoff, Wireless Programme Manager bei Frost & Sullivan, setzen einige Wettbewerber frühzeitig auf eigene Angebote, während andere sich auf das eigentliche Mobiltelefongeschäft zurückziehen und Übernahmen oder Partnerschaften planen.

Probleme dürfte vor allem die uneinheitliche Regulierung des 2,4-GHz- und des 5-GHz-Bandes in Europa bereiten. So ist etwa in Großbritannien die Erwirtschaftung von Gewinnen durch Nutzung der 2,4-GHz und 5-GHz-Bänder in öffentlichen Räumen und in Hotels verboten. Bis zu einheitlichen europäischen Standards ist noch ein weiter Weg zurückzulegen, prognostiziert Frost & Sullivan. Von großer Bedeutung sei auch die Frage des Roamings, da mit der Zahl der Roaming-Partner die Attraktivität des Angebotes für die Kunden steige. Es fehle jedoch ein verbindlicher internationaler Roaming-Standard. Roaming-Partner müssten über harmonisierte Abrechnungssysteme und eine vergleichbare Dienstqualität verfügen.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 15.10.2001
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