OBERKAPPEL: Hitzig liefen noch die Vorbereitungen am Vormittag des 1. Mai 2013. Die Österreich und sowie EU Fahnen wehten bereits im Wind, im ganzen Haus vernahm man den Duft herrlicher Köstlichkeiten allerlei Länder, jeder erledigte noch schnell die letzten kleinen Aufgaben und schlüpfte dann in die traditionelle Kleidung seines Herkunftslandes.
An diesem Tag gaben die Volkshilfe und die BewohnerInnen des Quartiers Fischerwirt in Kooperation mit der Gesunden Gemeinde Einblicke in das tägliche Leben der AsylwerberInnen in Oberkappel. Seit mittlerweile neun Jahren besteht diese Unterkunft für Menschen, die aus den verschiedensten Gründen gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen. Leid, Angst und Schrecken waren die ständigen Begleiter zuhause und auch auf dem Weg nach Österreich. In Oberkappel fühlen sich jetzt die meisten geborgen und warten voller Hoffnung auf die Entscheidung im Asylverfahren. Auf die Dauer und den Ausgang des Verfahrens können sie nur wenig Einfluss nehmen. Jedoch möchten diese Menschen gerne hier leben, in Kontakt mit der Bevölkerung treten und einfach gute Nachbarn sein. Die „Begegnung“ ist sicherlich ein großer Bestandteil dieses Zusammenlebens.
Während bei traditioneller Musik aus Afghanistan getanzt wurde, probierten die zahlreichen BesucherInnen die Spezialitäten aus den verschiedensten Ländern. Die Afrikanischen Frauen kreierten die buntesten Zöpfe und begeisterten damit nicht nur Kinder, sondern auch manch Erwachsener verließ den Tag der Begegnung mit bunten Erinnerungen in den Haaren. Die Kindergärtnerinnen schminkten die Kinder, sodass Spiderman, Katzengesichter und Piraten miteinander spielten. Russische Lieder, afrikanische Tanzeinlagen und Stücke mit der Ziehharmonika und Flöte sorgten für Abwechslung und Staunen bei den Gästen.
Doch das Wichtigste und Schönste des Tages stand unter dem Motto „Tag der Begegnung“. Viele Menschen informierten sich über das Thema Asyl in Österreich, unterhielten sich mit den Betroffenen und ließen sich das Haus zeigen. Dabei stand der direkte Kontakt im Vordergrund. Durch die lockere Atmosphäre ergaben sich viele persönliche Gespräche, es wurde einiges über die Herkunftsländer der BewohnerInnen aber auch viel über ihre jetzige Situation in Österreich erzählt.
Durch den Erlös der freiwilligen Spenden werden alltägliche Gegenstände wie Mixer, Bügeleisen und kleine Elektrogeräte angeschafft, die sonst für die Leute schwer erschwinglich sind.
Ein Tag im Zeichen der Solidarität.
