Wien - Microsoft
http://www.microsoft.com startete am Donnerstag offiziell Windows XP.
"Es ist das wichtigste Software-Release für Microsoft für dieses Jahr",
erklärte Andreas Ebert (Bild), General Manager von Microsoft Österreich,
bei der Launch-Pressekonferenz in Wien. An der Entwicklung des
Betriebssystems waren mehr als 5.000 Entwickler mehr als drei Jahre lang
beteiligt.
Der Softwarekonzern ist mit dem Ziel angetreten, alle digitalen Daten des
Benutzers zu integrieren und die Bedienung so einfach wie möglich zu
halten. So ist das System nach Angaben von Microsoft schneller sowie 13
Mal stabiler als Windows 98 und drei Mal stabiler als Windows NT
Workstation 4.0. Die hohe Stabilität wurde vor allem durch die Einbindung
von mehr als 500.000 Testern erreicht. Windows XP löst endgültig das Disc
Operating System ab, das bereits seit 1981 auf den Markt ist und bisher
die Grundlage der Microsoft-Betriebssysteme bildete. Das Betriebssystem
verfügt über einen eigenen Kompatibilitätsmodus, mit dem sich Windows XP
für ein älteres Betriebssystem ausgeben kann. Sollte das Betriebssystem
nach der Installation von zusätzlichen Treibern trotzdem nicht mehr
funktionieren, stellt ein eigener Checkpointmodus den ursprünglichen
Zustand des Systems zu einem frei wählbaren Zeitpunkt wieder her.
Mit der Einführung von Windows XP änderte Microsoft auch das Design. Für
eine ungestörte "Experience" soll sich jeder Benutzer intuitiv im System
zurechtfinden können. Dazu wurden die fünf am häufigsten benötigten
Anwendungen zusammen mit dem E-Mail und dem Web-Browser angeordnet.
Zusätzlich lässt sich das Startmenü schnell den persönlichen
Anforderungen anpassen. Windows XP kann für jeden Benutzer einen eigenen
Benutzer-Account einrichten. Mit "Fast User Switching" kann dabei
zwischen den einzelnen Accounts schnell gewechselt werden, während die
Anwendungen des anderen Benutzers geöffnet bleiben.
Ein besonderes Augenmerk legte Microsoft auf die Integration von
Endgeräten und Applikationen. So wird Windows XP mit 12.000 Treibern
ausgeliefert und soll mit mehr als 90 Prozent der meistverbreiteten
Anwendungen kompatibel sein. In der Home Edition wurde besonders auf
Multimediafähigkeit Wert gelegt. Dazu integrierte Microsoft in das
Betriebssystem seinen Media Player, Movie Maker und den Internet
Explorer. Über Internet und die Funktion "Remote Support" können sich
Endanwender gegenseitig unterstützen. Dabei kann der Benutzer seinem
Helfer auch einen Zugriff auf seinen Desktop gewährleisten. Für den
professionellen Anwender besteht auch die Möglichkeit des "Remote
Desktop". Damit kann der PC über einen VPN-Tunnel fernsteuert werden oder
lassen sich Applikationen starten sowie Daten abrufen.
Zur immer wieder umstrittenen Produktaktivierung von Windows XP betonte
Ebert nochmals, dass der Prozess vollständig anonym erfolge. "Eine
Registrierung über Passport wird nicht verpflichtend verlangt", so Ebert.
Der Prozess basiert ausschließlich auf der Hardware des PCs, persönliche
Daten werden nicht weitergegeben. Microsoft bietet Windows XP in drei
Versionen an. Die Home Edition wird im Upgrade 1.890 Schilling (137,35
Euro) und in der Vollversion 3.990 Schilling (289,96 Euro) kosten. Das
Windows Professional Paket kommt im Update voraussichtlich auf 3.990
Schilling (289,96 Euro). Der Preis für die angekündigte 64-bit Edition
steht noch nicht fest.