Redmond - Microsoft will die
Zugriffs-Blockade auf seinen Online-Dienst MSN ( http://www.msn.com )
beenden, berichtet CNet. Seit einer Aktualisierung des
MSN-Internetlayouts war es Nutzern von Alternativbrowsern wie denen von
Mozilla oder Opera nicht mehr möglich, auf MSN-Inhalte zuzugreifen. Die
User bekamen stattdessen einen Hinweis, dass ihr Browser nicht den
Spezifikationen des WWW-Konsortiums entspreche. Außerdem empfahl
Microsoft im Rahmen der Fehlermeldung, zum Internet Explorer zu wechseln.
Die Blockade der Alternativ-Browser führte zu einem Sturm der Entrüstung.
Der Aufruhr wiederum bewog Microsoft, den Schritt rückgängig zu machen.
MSN-Marketing Direktor Bob Visse kündigte gegenüber CNet an, dass sein
Unternehmen einen Zugang für die Mozilla- und Opera-Browser ermöglichen
werde. Der Manager betonte jedoch gleichzeitig, dass Microsoft
prinzipiell an seiner Position festhalte. Es sei sehr wahrscheinlich,
dass bei einem Aufruf der neu gestalteten MSN-Seiten mit einem Mozilla-
oder Opera-Browser Darstellungsprobleme entstehen würden. Dennoch
entschuldigte sich Visse für die Unannehmlichkeiten. MSN sei wie alle
Wettbewerber angetreten, möglichst viele User zu erreichen und niemanden
aufgrund technischer Voraussetzungen auszugrenzen.
Beobachter sehen in dem Vorfall jedoch mehr als nur ein Versehen. Bei
Mozilla handelt es sich um eine Arbeitsgruppe, die Open-Source-Browser
für den Microsoft-Konkurrenten AOL entwickelt. Nachdem die einstige
Zweckgemeinschaft zwischen AOL und Microsoft in die Brüche gegangen ist,
versuchen beide Unternehmen, im Browser-Bereich und bei den
Online-Diensten dem jeweils anderen Kunden wegzunehmen. (ddp)