Marrakesch - Die siebente internationale
Klimakonferenz beginnt heute, Montag, im marokkanischen Marrakesch. Dabei
soll nun endlich gewährleistet werden, dass die größten Industrieländer
den in Kyoto 1997 vereinbarten Verpflichtung nachkommen. Kompromisse gab
es bereits beim jüngsten Treffen in Bonn. Internationale
Umweltorganisationen haben auch Österreich heftig kritisiert. Anstatt die
Treibhausgase zu reduzieren, so stellte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ)
http://www.vcoe.at fest, ist der Ausstoß von CO2 seit 1990 um fast 30
Prozent gestiegen.
In Bonn einigten sich die 38 wichtigsten Industrienationen darauf, bis
2012 die Treibhausgas Emissionen um durchschnittlich 5, 2 Prozent im
Vergleich zu 1990 zu senken. Die Umweltorganisation Greenpeace
http://www.greenpeace.org warnt vor Aufweichungen bei der Reduktion von
Treibhausgas-Emissionen einiger Staaten. "Einzelne Mitgliedsstaaten der
Klimakonferenz könnten bei den Detailverhandlungen in Marrakesch hinter
den bereits erreichten Verhandlungserfolgen zurückbleiben und damit die
gesamten internationalen Klimaschutzbemühen ausbremsen", so
Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Vor allem Japan, Kanada, Australien
und Russland wollen die bereits vereinbarten Klimaschutzziele nicht
akzeptieren. "Russland hat schon vor Beginn der Konferenz angekündigt,
die ihm zugestandenen Limits bei der Anrechnung von Wäldern als
sogenannte Schadstoffsenken nicht zu akzeptieren", so Smid. Die USA haben
sich im vergangenen Jahr geweigert, das Klimaschutz-Protokoll zu
ratifizieren. Daher sei es umso wichtiger, dass die anderen
Industrieländer zu einer Einigung kommen.
Im Rahmen der Klimakonferenz in Bonn vergangenen Juli hatten sich die
Mitgliedsstaaten nach zähem Ringen auf ein gemeinsames Vorgehen zur
Umsetzung des Kyoto-Protokolls geeinigt. Der in Bonn erzielte politische
Kompromiss muss in Marrakesch in eine formelle Entscheidung umgesetzt
werden. Zum Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls müssen 55 Staaten, die für
mindestens 55 Prozent der Emissionen verantwortlich sind, den Vertrag
ratifizieren.