Stockholm - Das Magnetfeld der Erde verrät
Zugvögeln, wo sie eine Zwischenlandung einlegen sollten. Nachtigallen
erkennen auf diese Weise ihren Rastplatz in Ägypten. Dort fressen sie
sich ein Fettpolster an, bevor sie die Sahara überqueren.
Schwedische Forscher um Thord Fransson von der Universität Stockholm
http://www.su.se/english hatten Nachtigallen im Labor einem künstlichen
Magnetfeld ausgesetzt, das dem von Nordägypten ähnelt. In dieser Umgebung
nahmen die Tiere innerhalb weniger Tage um vier Gramm zu. In der
aktuellen Ausgabe des Magazins Nature (Bd. 414, S. 35) äußern die
Wissenschaftler die Vermutung, dass die Vögel auf das natürliche
Magnetfeld in Ägypten ähnlich reagieren, um sich auf ihren Wüstenflug
vorzubereiten.
Gewöhnlich legen Zugvögel nur moderate Fettreserven an, da sie jederzeit
landen und Nahrung zu sich nehmen können. Während der Passage von Wüsten
und Meeren sind Zwischenstopps dagegen ausgeschlossen. Hier könnte das
Erdmagnetfeld selbst unerfahrenen Zugvögeln als Warnung dienen. "Wir
können allerdings nicht sagen, ob die Vögel das Magnetfeld einer
bestimmten Gegend erkennen oder nur einen bestimmten Breitengrad",
schreiben die Forscher. (ddp)