London - Wissenschaftler der Universität
Arizona sind der Entwicklung abrollbarer Solarzellen näher gerückt.
Mittels Siebdruck, einer Technik, die Stoffdruck verwendet wird, stellt
das Team um Ghassan Jabbour von der Uni Arizona Solarzellen aus Plastik
her. Die Technik gilt als weiterer Schritt, um Solarenergie in eine
"flexible" Form zu bringen, wie die Forscher im Fachblatt Nature
http://www.nature.com berichten. In Zukunft könnten Solarzellen auf
Rollen billig tapezierbar werden. Noch ist die Kombination der
photovoltaischen Zellen hin zu einer funktionierenden Einheit allerdings
zu teuer.
Die von Jabbour hergestellten Zellen besitzen in etwa ein Viertel der
Wirksamkeit kommerzieller Silikoneinheiten. Diese verwandeln zehn bis 20
Prozent der Lichtenergie in Elektrizität. Die Technik Jabbours ermöglicht
den Druck von sehr dünnen Zellen auf das Glas. Dabei wird zuerst das Glas
mit einem transparenten, elektrizitätsleitenden Material überzogen. Das
Material dient als eine der Solarzellenelektroden. An die Oberseite wird
ein dünner Polymerfilm gelegt, der u.a. den Strom aus dem
photovoltaischen Material sammelt.
Im letzten Schritt legen die Forscher eine Mischung organischer
Bestandteile darüber, um Licht in Elektrizität umzuwandeln. Ein
Bestandteil dient dabei der Produktion geladener Teilchen, die den
elektrischen Strom bei Lichteinfall durch die Moleküle leiten. Die zweite
Komponente befördert den Strom zu den Elektroden auf der Ober- und
Unterseite der Zelle.
Derzeit sind die Solarzellen bei weißem Sonnenlicht noch zu wenig
wirksam, um kommerziell eingesetzt zu werden. Die von Jabbour
entwickelten Solarzellen sind allerdings nicht die ersten ihrer Art. Im
vergangenen Jahr entwickelte Bell Labs Solarzellen mittels
Siebdruck-Technik, die auf einem von dem Team um Sean Shaheen
hergestellten Prototypen basieren.