Wien - Heuer wird der Vienna Internet eXchange
(VIX), der vom Zentralen Informatikdienst der Uni Wien
http://www.univie.ac.at betrieben wird, fünf Jahre alt. Aus diesem Grund
wurde am Donnerstagabend bei Interxion in Wien Floridsdorf gefeiert.
Dort wurde im Oktober des Vorjahr der zweite VIX-Knoten errichtet.
Der VIX ist das Herzstück der österreichischen Internet-Szene. Rund 75
vorwiegend nationale sowie internationale Internet Service Provider (ISP)
nützen mittlerweile die Infrastruktur des VIX als zentrale Daten-Drehscheibe.
Der Sinn derartiger Einrichtungen besteht darin, den lokalen Internet-Verkehr
möglichst lokal zu halten. "Damit wird der Verkehrsdurchsatz maximiert und
die teuren Weitverkehrsstrecken entlastet", erklärte
Interxion-Geschäftsführer Harald Helnwein.
"Die Erweiterung auf einen zweiten Standort wurde notwendig, um einerseits
eine verbesserte Redundanz zu erreichen und andererseits dem rasant
wachsenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden", erklärte Peter Rastl,
der Direktor des Zentralen Informatikdienstes der Uni Wien. Zudem wurde die
Erneuerung des Switch-Equipments ausgeschrieben, dessen Zuschlag sich
die Datentechnik AG sicherte. "Das von uns realisierte technische Konzept
sah unter anderem die Implementation von zwei ASIC basierenden
Layer3-Ethernet-Switches von extreme networks vor", so Wolfgang
Schindler von der Datentechnik. Die Backbone-Erweiterung wurde heuer im
Frühjahr realisiert. Der Standort in der Shuttleworthstraße ist über zwei
unabhängig geführte Glasfaserstrecken redundant mit dem Hauptstandort im
Neuen Institutsgebäude der Uni Wien verbunden.
Beim VIX-Start im Frühjahr 1996 beteiligten sich neben dem ACOnet die
kommerziellen Internet Service Provider VIAnet, IBM Global Network, EUnet
und APA. Im Oktober gleichen Jahres wurden drei Racks im Neuen
Institutsgebäude für den VIX bereitgestellt und ein Ethernet-Switch (Cisco
Catalyst 5.000) installiert. Im Januar 1999 mussten sich 33 ISPs fünf Racks
teilen, und "bei einigen VIX-Teilnehmern begannen sich bereits Engpässe an
den 10 Mbit/s-Ethernet-Ports abzuzeichnen", blickt Rastl zurück.
Mit dem Anschluss weiterer ISPs ist das Verkehrsaufkommen, das über den
VIX abgewickelt wird, rasant gestiegen. Christian Panigl, der technische
Manager des VIX, dazu: "Wurden Anfang 1999 in Summe noch Spitzen von
100 Mbit/s erreicht, lagen diese im September 2000 bei etwa 400 Mbit/s und
im Januar 2001 bei 800 Mbit/s. Aktuell sind es bereits 1.100 Mbit/s." Das
täglich über den VIX abgewickelte Datenvolumen beläuft sich inzwischen auf
fünf Terabyte.