Sydney - Die Terroranschläge in den USA haben
offensichtlich dem extrem teuren Satelliten-Handy-Dienst Iridium
http://www.iridium.com zu einem ungeahnten Erfolg verholfen. Die
Auffanggesellschaft des vor den Anschlägen in Konkurs gegangenen
Unternehmens verzeichnet eine steigende Nachfrage, berichtet der
Informationsdienst CNet. Das Gesprächsvolumen der bisherigen Kunden habe
zugenommen und es würden verstärkt neue Interessenten an Iridium
herantreten, sagte der Geschäftsführer von Quadrant Australia, Carlton
Jennings. Das Unternehmen ist Teil der Auffanggesellschaft, die die Reste
des Iridium-Satellitennetzwerks, das mehr als fünf Mrd. Euro wert sein soll,
für 25 Mio. Euro aufkaufte.
Insbesondere in New York ist in der Nähe des zerstörten World Trade
Center-Komplexes nach den Worten von Jennings eine Zone entstanden, in
der Handy-Telefonie fast unmöglich ist. Die für den Bereich notwendigen
Antennen waren auf dem Dach eines der eingestürzten Zwillingstürme
installiert. Steigende Nachfrage nach dem antennenunabhängigen
Iridium-System verzeichnet das Unternehmen auch aus dem Umfeld des
Pentagon. Hier könnte das Interesse allerdings auch mit dem Rahmenvertrag
zusammenhängen, den das Verteidigungsministerium mit Iridium geschlossen
hat. Für umgerechnet knapp 75 Mio. Euro rüstet Iridium die 20.000
Mitarbeiter des Pentagon mit satellitengestützten Handys aus.
Nach den Worten von Jennings hat die Iridium-Auffanggesellschaft vor
wenigen Tagen den Satelliten-Telefondienst offiziell wieder aufgenommen.
Die derzeit abgedeckte Fläche reiche von Pakistan im Osten bis westlich von
Chile. Die Telefone kosten jetzt noch umgerechnet knapp 1.500 statt bisher
fast 3.500 Mark. Die Gesprächsminute ist für umgerechnet 1,5 Mark statt
bisher für bis zu 14 Mark zu haben. (ddp)