New York - Die neue Produktaktivierung des
Betriebssystems Windows XP schützt den Software-Hersteller Microsoft
http://www.microsoft.com nicht vor illegalen Kopien. Wie die Tageszeitung
"The Wall Street Journal" http://www.wsj.com in ihrer Online-Ausgabe am
Montag berichtet, habe der Konzern eingeräumt, dass sein neues
Betriebssystem auf einigen asiatischen Märkten bereits vor der
offiziellen Markteinführung als Raubkopie zu kaufen war. Die bislang als
Hürde angesehene Produktaktivierung, bei der der Kunde die Software
innerhalb von 30 Tagen registrieren muss, um sie dauerhaft nutzen zu
können, haben die Software-Piraten offensichtlich elegant übersprungen:
Die illegalen Kopien sind mit einem so genannten "volume license key"
ausgestattet, einer Freischaltnummer, mit der normalerweise Unternehmen
größere Mengen von Betriebssystemen auf einen Schlag aktivieren.
"Alles, was Sie durch das Schreiben von Programmzeilen schützen können,
lässt sich durch das Schreiben von anderen Codeteilen wieder knacken",
sagte der stellvertretende Microsoft-Anwalt, Brad Smith. Der
Software-Aktivierungscode von Windows XP sei noch nicht geknackt worden,
schrecke jedoch offenbar in erster Linie "Gelegenheitskopierer" ab. Doch
kursierten im Internet bereits Anleitungen, wie die Produktaktivierung
überwunden werden kann.
Erst am Freitag hatte Microsoft eine Beschlagnahme-Aktion in Los Angeles
als großen Erfolg gefeiert. Die Behörden hatten nach monatelangen
Ermittlungen Raubkopien von Microsoft-Produkten im Wert
von 60 Mio. Dollar entdeckt, die in die USA importiert werden sollten. In
diesem Fall hatten die Fälscher ganze Arbeit geleistet: Nicht nur die CDs
mit den Daten waren nachgemacht, sondern auch die kompletten Verpackungen
mit Aufklebern, Handbüchern und Hologrammen. (ddp)