Harvard - Kinder aus ärmlichen Verhältnissen
sind oft weniger intelligent, haben ein schlechteres Sprachvermögen und
entwickeln geringere soziale Fähigkeiten. Schuld daran ist jedoch meist
nicht das Unvermögen der Eltern, ihre Kinder geistig zu fördern, sondern
die Armut selbst, zeigt eine Studie der Harvard Graduate School of
Education (HGSE)
http://www.gse.harvard.edu/nv/features/mccartney11192001.html . Erhöhte
sich das Einkommen der Eltern, entwickelten sich die Kinder genauso gut
wie ihre Altersgenossen aus der Mittelschicht, berichten die Forscher im
Fachmagazin Child Development.
Der Entwicklungsforscher Eric Dearing von der Pädagogischen Hochschule in
Harvard hatte die finanziellen Verhältnisse und den Entwicklungsstand von
Kindern unter vier Jahren in 1.216 Familien untersucht. Manche der
verarmten Familien erlebten während der Studie leichte Verbesserungen
ihres Einkommens. Obwohl die Familien damit immer noch arm waren,
verbesserte sich die Situation für die Kinder grundlegend, fand Dearing
heraus. In ihrer geistigen Leistungsfähigkeit waren sie nicht mehr von
Kindern der Mittelschicht zu unterscheiden. Verbesserte sich hingegen bei
Familien aus der Mittelschicht das Einkommen, hatte dies auf den
Entwicklungsstand der Kinder keinen Einfluss.
"In den USA leben rund 17 Prozent der Kinder in Armut. Bei ihnen
vergrößert sich das Risiko einer verzögerten Entwicklung sowie von
Schulproblemen", sagte die Co-Autorin Kathleen McCartney von der HGSE.
Diese Werte zeigten, dass Programme zur Umverteilung des Wohlstands die
sozialen Fähigkeiten sowie Schulfertigkeiten von Kindern verbessern
könnten. (ddp/sst)