Washington - Gestern Donnerstag kündigte
US-Präsident Bill Clinton an, dass er den Zugang zum Internet und das
Verwenden von Computern allgemein jedem einzelnen Amerikaner ermöglichen
wolle. Er werde eine "Digitaloffensive" starten, deren Ziel es sei, dass das
Internet in Haushalten, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen genauso
zur Selbstverständlichkeit wird wie das Telefon. Damit soll dem weiteren
Auseinanderdriften von arm und reich vorgebeugt werden.
Anlässlich einer Konferenz zum Thema Technologie sagte Clinton: "Wir müssen
den Zugang zu Computern überhaupt, vor allem aber zum Internet, zu einem
vorrangigen nationalen Ziel machen. Außerdem müssen wir es allen Amerikanern
ermöglichen, die nötigen Skills zu erlernen, um Computer optimal nützen zu
können." Clinton beauftragte Handelsminister William Daley mit der
Formulierung einer nationalen Strategie. Der Präsident kündigte an, im
Frühjahr eine Tour durch ökonomisch weniger begünstigte Regionen unternehmen
zu wollen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. "Es ist uns bewusst,
dass wir noch viel tun müssen, um dieses Ziel zu erreichen", so Clinton.
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Vergangenen Sommer hatte die amerikanische Handelskammer eine Studie mit dem
Titel "Durch das Netz gefallen" veröffentlicht. Das Ergebnis zeigte, dass
die Zahl jener, die Computer besitzen und Zugang zum Internet haben zwar
kontinuierlich zunimmt, aber wesentliche Unterschiede zwischen verschiedenen
Gesellschaftsgruppen bestehen. Während 47 Prozent aller Amerikaner mit
weißer Hautfarbe einen Computer besitzen, gilt das nur für weniger als
halbsoviele Afro-Amerikaner. Bei Kindern von weißen Familien mit geringem
Einkommen sei die Wahrscheinlichkeit über Internetzugang zu verfügen dreimal
so groß wie bei vergleichbaren schwarzen Familien und viermal so groß wie
bei "Hispanics".