Putzleinsdorf – Kollerschlag - Zu den Schriftstellern, die viele ihrer Werke in der Mundart geschrieben haben, zählen in Oberösterreich wahrlich Adalbert Stifter und Norbert Hanrieder. Letzterer war Pfarrer und Dechant und wirkte in Putzleinsdorf. Um Hanrieder und die Mundart nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, gründeten die Gemeinden Putzleinsdorf und Kollerschlag vor Jahren den Verein „Hanriedergemeinde“.
Freunde der Mundart kommen am Sonntag, 19. April, um 19.30 Uhr, im Gasthaus Ranetbauer in Putzleinsdorf, auf ihre Rechnung, wenn Martin Springer vom Stelzhamerbund echte Mühlviertler Mundart liest. Hans & Vroni (Stritzelmüller) sorgen für die musikalische Umrahmung. Auch Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen.
Der Obmann der Hanriedergemeinde Johann Falkinger ist überzeugt, dass auch im Computerzeitalter die Mundart ihren Stellenwert hat: „Die Mundart ist unsere Muttersprache. In ihr sind unsere Wurzeln erkennbar. Das Wort Putzaschdeof z.B. verrät unsere Herkunft. Damit schafft die Mundart ein Heimatgefühl. Mundartgedichte und - lieder sprechen das Gemüt an. In einer globalen Welt sind Fremdsprachen notwendig. Gerade das Fremde und das Getriebene im Wirtschaftsleben braucht zum Ausgleich die Gemütlichkeit, die anvertraute Sprache. So bedienen sich junge Menschen bei SMS - Informationen an Freunde der Mundart. Das Weglassen dieser wäre eine Schwächung der Sprachenvielfalt. Gerade zur Computersprache sind die kernigen Mundartausdrücke eine wertvolle Alternative!“
Im Rahmen des Mundartabends wird die Jahresversammlung des „Hanriedervereins“ mit Neuwahl des Vorstands durchgeführt. Im Vorstand wird sich nicht viel ändern: Johann Falkinger stellt sich für eine weitere Periode als Obmann zur Verfügung.
Die Hanriederforscherin Gertraud Viehböck aus Kollerschlag wird ihr Werk über Hanrieder für das Vereinsarchiv übergeben.