LEMBACH: Es tut sich wieder was beim Jugendtheater in Lembach: Pünktlich zum 10-Jahres-Jubiläum wartet die Gruppe nicht nur mit einem neuen Stück auf, sondern auch mit einem neuen Namen.

Der Ausdruck „Mauerschau“ beschreibt in der Theatersprache ein auf einer Bühne nicht darstellbares Ereignis wie zB eine Schlacht, das durch die Schilderung einer Figur in das Stück einbezogen wird. Der Name hat sich also geändert - was sich aber nicht geändert hat, ist die Herangehensweise: Die DarstellerInnen trafen sich an verschiedenen Wochenenden, um Szenen zu erarbeiten und diese in ein gemeinsames Stück zu gießen.

Nachdem die vergangenen beiden Produktionen („Der Kopf der Marionetten“ - 2011; „Von morgen an nichts“ - 2013) vom Mitglied Clemens Wiesinger geschrieben wurden, wendet die zusammengeschweißte Gruppe nun wieder das Rezept der ersten drei Produktionen („E noamal“ - 2006; „Bluad is dicka ois Wossa“ - 2008; Film „Da Capo ad Infinitem“ - 2008) an: kollektives Schreiben und selbstverwaltete Regie.

Diesmal sollte es eine Komödie werden – und eine, die von altbekannten Themen handelt: Ehrgeiz, Liebschaft und Krimi. Herausgekommen ist „Feierabend.“ – eine „Krimödie“. Im Oktober ist es soweit - der schöpferische Gesamtprozess dieses Jahres kann in der Alfons- Dorfner-Halle begutachtet werden. Und eines steht im Voraus schon fest: Feierabend, wie der Titel suggeriert, ist bei dieser Truppe noch lange nicht.

Und worum geht's in "Feierabend."? Der IT-Techniker Balázs (David Aiglstorfer) widmet sich in seiner Freizeit dem Hacken, einem gefährlichen Hobby, welches ihn in große Bedrängnis bringt. Als er in einer unscheinbaren Firma untertaucht, wird er von einem Spion (Markus Wiesinger) verfolgt. Dieser nimmt allerdings eine falsche Fährte auf – mit katastrophalen Konsequenzen.

Im Nebenzimmer, im Büro der Chefin (Renate Thorwartl), geht es ebenfalls rund: Sie hat ein Verhältnis mit Sebastian, einem ihrer Angestellten (Clemens Wiesinger), misshandelt ihre Mitarbeiterin Viola (Julia Pröll) als Racheakt für eine alte Schulfeindschaft und wird dabei von ihrer rechten Hand Tanja (Nicole Atzgerstorfer) unterstützt.

Es dauert also nicht lange und Ungemach beginnt im Betrieb zu brodeln. Sebo, die Liebschaft der Chefin, führt nach einer Dating-Enttäuschung aus Beleidigung einen Plan zum Umsturz an. Viola, Schul-Nemesis der Chefin, will ihm dabei helfen und selbst die arbeitsscheue Reza (Magdalena Lindorfer) gibt alles, um der Chefin den Garaus zu machen.

Doch dann passiert das Unerwartete: Bei der Firmenfeier taucht eine Leiche wie aus dem Nichts auf. Diese ist niemand anderes als die betriebseigene Praktikantin (Johanna Rein), zwar unscheinbar untertags, doch wissend genug, um Opfer eines grausamen Anschlags zu werden.

Die Frage bleibt: War es die Chefin? Der Spion? Oder doch jemand ganz anderer? Und was passiert mit der Revolution in der Firma? Um die Antworten auf diese Fragen zu bekommen, wird eine ganz neue Perspektive ins Zentrum gerückt: Das Leben der Praktikantin.