Wien/Brüssel - Eine Verteilung der
Forschungsgelder zu Gunsten der Atomenergie und zu Lasten der
nicht-nuklearen Energieträger sieht der EU-Abgeordnete und Energieexperte
Hans Kronberger http://www.kronberger.net im 6.
EU-Forschungsrahmenprogramm, das die 15 EU-Forschungsminister am Montag,
dem 10. Dezember, behandeln werden.
"Angesichts der Tatsache, dass elf EU-Mitgliedstaaten entweder über keine
Atomkraftwerke verfügen oder den Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie
beschlossen haben, ist es unverständlich, warum für die Periode von 2002
bis 2007 der Betrag von 1.250 Mio. Euro für die Forschung im
Nuklearbereich annähernd gleich hoch bleiben soll. Dagegen werden die
Gelder für die Forschung im nichtnuklearen Bereich, darunter fallen auch
erneuerbare Energiequellen, Energieeffizienz und saubere Kohle, fast um
ein Drittel auf 750 Mio. Euro gekürzt", so Kronberger. Ein großer Betrag
soll dabei der Forschung für die Kernfusion zur Verfügung gestellt
werden, obwohl diese frühestens in 50, wenn nicht überhaupt erst in 100
Jahren kommerziell genutzt werden könne. "Diese Technologie ist unsinnig
und völlig ungeeignet, um dem drohenden Klimawandel zu begegnen", meint
der Umweltexperte.
"Erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wasser, Wind und Biomasse bieten
in ihren vielfältigen Möglichkeiten ein hervorragendes Potenzial um
Energieprobleme weltweit zu lösen. Aufgrund der bestehenden
Wettbewerbsverzerrungen, den Milliarden-Subventionen in die
Atomtechnologie über Jahre hinweg, muss der Marktdurchbruch erneuerbarer
Energiequellen beschleunigt werden", meint Kronberger. Dazu seien aber
dringend Forschungsgelder für die Nutzung von Sonne, Wasser, Wind und
Biomasse aber auch für Energieeffizienz notwendig. "Die EU-Ratsminister
sind daher aufgefordert, ein nachhaltiges Forschungsbudget für
erneuerbare Energieträger sowie für Energieeffizienz im 6.
Forschungsrahmenprogramm zu beschließen", meint Kronberger.