London - Internet-Nutzer mit Breitbandzugang
sind primär an Kommunikation, Entertainment und "coolen neuen Inhalten",
weniger an Business und Bildung im Web interessiert. Das ist ein Ergebnis
der am Freitag vorgestellten Forrester-Studie "Turning On Broadband
Users", die das Marktforschungs-Institut http://www.forrester.com in 13
europäischen Staaten durchgeführt hat.
Das Surfverhalten der Breitband-User ist laut Studie europaweit
einheitlich und die Gruppe demographisch homogen. "Sie sind jung,
mehrheitlich männlich, mit einem Hang zu Entertainment und
Unterhaltungselektronik“, erläutert Analyst Paul Jackson.
Breitband-Nutzer haben in der Regel weniger finanzielle Verpflichtungen
und neigen eher zu spontanen Einkäufen, so Jackson weiter. Vor allem drei
Arten von Angeboten profitieren von Breitbandzugängen: Media Sharing,
Entertainment-Information und der von Forrester "Snacking"-Aktivitäten
genannte Bereich. Darunter versteht die Studie kurze, aber häufige
Online-Tätigkeiten. Das sind vor allem File Sharing, MP3- und
Software-Download sowie Online-Spiele. Ebenso wichtig für den
Breitband-User seien aber schneller und günstiger Zugang zu Unterhaltung
wie Magazinen, Film- und anderen Entertainment-Seiten.
Die Zahl der Online-Shopper wird durch Breitband-Zugänge nicht erhöht.
Allerdings wird laut Studie die Wahrscheinlichkeit um 20 Prozent
gesteigert, dass pro Transaktion mehr als 80 Euro ausgegeben werden. Am
attraktivsten für die Breitband-User sind DVDs und Videos sowie Computer
Hardware; Kleidung und Reisen lassen sie eher kalt.
In Zukunft sieht Jackson zwei Gruppen von Breitband-Usern. Die
Individualisten, die Provider, inhaltliche Angebote und Medienseiten
getrennt auswählen, und die "Paket"-User, die ihren Breitband-Zugang als
Teil eines Bündels von Kommunikations- und Unterhaltungsservices
erhalten. Medienunternehmen wie Vivendi und AOL Time Warner werden solche
Angebote verstärkt unterstützen, weil sie eine bessere Kontrolle der
Inhalte erlauben, so Jackson.
Die 13 europäischen Staaten, in denen die Studiendaten erhoben wurden,
sind Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien,
Irland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien, Schweden und die
Schweiz.