Toronto - Werbung mit schockierenden
Bildern auf Zigarettenpackungen scheint ihre Wirkung zu zeigen. Dies geht
aus einer Evaluierungsstudie der Canadian Cancer Society hervor, die den
Effekt der in Kanada neu auf Verpackungen aufgebrachten Warnungen
untersuchte. So sollen die Warnungen 44 Prozent der Raucher zur Teilnahme
an Anti-Raucherprogrammen veranlasst haben. Gemäß der neuen EU-Richtlinie
2001/37/EC Artikel 5.3. sollen ähnliche Bildwarnungen ab kommenden Jahr
auch in Europa Einzug halten. Die Studie basiert auf der Befragung von
2.031 erwachsenen Kanadiern, darunter 633 Raucher.
Die Bilder zeigen u.a. einen Lungentumor, das Gehirn nach einem
Schlaganfall sowie eine verbogene Zigarette, als Zeichen für den
schädlichen Einfluss der Glimmstengel auf die männliche Potenz
http://www.hc-sc.gc.ca/english/media/photos/tobacco_labelling/index.htm .
Der Direktor der Anti-Raucherorganisation Action on Smoking and Health
(Ash) http://www.ash.org.uk Clive Bates glaubt, dass Bilder eine bessere
Abschreckwirkung besitzen. Bei 58 Prozent der Raucher führten die
Warnungen dazu, die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens zu
überdenken. 27 Prozent reduzierten den Zigarettenkonsum in den eigenen
vier Wänden. 35 Prozent der Befragten gaben an, durch die Warnungen mehr
über die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens erfahren zu haben als
ihnen bisher bekannt war.
62 Prozent der Raucher behaupten, dass durch die Bildwarnungen die
Verpackungen weniger attraktiv seien. Aufgrund der Bilder haben sich 21
Prozent der Raucher, die in Versuchung gerieten, eine Zigarette zu
rauchen, gegen diese entschieden. Dass es überhaupt seit Beginn 2001
Bildwerbungen auf Zigarettenpackungen gibt, registrierten 90 Prozent der
Raucher und 49 Prozent der Nicht-Raucher. Seit dem 23. Dezember 2000 sind
jene Zigaretten-Produzenten mit einem Markanteil von mehr als zwei
Prozent dazu angehalten, ihre Packungen mit den Schockbildern zu
versehen. Die verbleibenden Hersteller mussten im Juni 2001 nachziehen.