NIEDERKAPPEL: die preisträger des jahres 2018 sind die musiker – genauer: das bezirksjugendreferat der blasmusik für seine vorbildliche arbeit für unsere und mit unseren jugendlichen.
die festrede: „guten morgen abendland“ - sie ist diesmal doppelt besetzt mit hildegard nachum und robert irmler – siehe anhang.
ich denke, mit diesen inhalten werden wir dem vermächtnis dr. rudolf kirchschlägers in besonderer weise gerecht. und die inhalte könnten nicht aktueller sein.
Der Begriff Oswald Spenglers „Der Untergang des Abendlandes“ wird oft zitiert. Er ist verbunden mit der Angst,, dass die uns vertraute abendländische Kultur verloren gehen könnte.
Und oft wird diese Angst von Gruppen geschürt, die selbst nicht so recht wissen, worin eigentlich die spezifisch abendländische Färbung unserer Kultur und Gesellschaft bestehen könnte. Beklagt wird zumeist eine Vermischung der Werte.
- Dass wir in einer einzigen Stadt jeden Abend die Wahl haben zwischen Falafel, Dim Sum, Kebap oder Sushi, wird weniger beklagt.
- Dass unsere jungen Leute Musik aus allen Kontinenten hören, sich dran erfreuen und und dazu tanzen, wird weniger beklagt.
- Dass wir Telefone und Kleidung aus China zu einem Bruchteil der Kosten erwerben können, die wir in Europa zahlen müssten, wird weniger beklagt.
Wofür stehen die die Identifikationsprogramme der Kulturen, die nicht aus dem Abendland stammen? Ein Mensch ist ein Universum, das wir nie verstehen werden. Eine fremde Kultur ist ein Universum, das wir nie verstehen können. Wir können nur eine Hand reichen. Guten Morgen, Abendland.
Hildegard Nachum
ist Validationsmasterin VTI, Validationslehrerin VTI und Erwachsenenbildnerin. In ihrem 20 jähriger Aufenthalt in Israel, Jerusalem, lernte sie, selbst Jüdin, verschiedene Religionen und Kulturen kennen, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Das Spezialgebiet ihrer Unterrichtstätigkeit sind die Sterberituale in anderen Religionen: „Stirbt ein Jude anders als ein Christ?“ „Trauert ein Moslem anders als ein Buddhist?“
Im März 2018 wird sie wieder beruflich nach Israel gehen. „Immer wieder zieht es mich in dieses Land, das ja doch meine zweite Heimat geworden ist.“
Robert Irmler
Robert Irmler, 48 Jahre alt, sieht als eines der Hauptthemen seines Lebens: „Was bleibt der Mensch, wenn Wesentliches von dem geht, worüber er sich definiert hat?“
In seinen beruflichen Begegnungen mit Menschen in einer Demenz ist Robert Irmler täglich und hautnah mit den praktischen Implikationen dieser Frage konfrontiert.