Achtung: die ReSI Plattform wurde mit Ende 2018 geschlossen. Hier klicken fuer mehr Informationen.

    Diese Seite dient nur mehr als Archiv für die Beitraege die in den letzten 22 Jahren gesammelt wurden.


ReSI Regionales Informationssystem
 NACHRICHTEN

ReSI Startseite
Regionales
Vermischtes
Leute
Sport
Kino
Was ist los?
Wirtschaft

Umwelt

Meist Gelesen
Meist Kommentiert
Meist Bewertet

Alte und neue News
im Archiv suchen.

 SERVICES

Aktuelles Wetter
Livebilder

 VEREIN ReSI

Infos über ReSI

  WICHTIGE LINKS

Wirtschaft
Tourismus
Vereine
Kultur


Mediathek
Nachhaltigkeit

Mitfahrbörse
fahrgemeinsam.at

Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung
Erbgutschäden durch Atomtests eindeutig

DNA-Mutation bei kasachischer Bevölkerung nach Nuklearversuchen verdoppelt

London - Forscher um Juri Dubrova von der University of Leicester http://www.le.ac.uk haben nach mehr als 50 Jahren nach oberirdischen Atomtests Spuren der Strahlung im Erbgut der kasachischen Bevölkerung gefunden. Die Genetiker entdeckten eine doppelt so hohe Mutationsrate in der DNA von Menschen, die mit den Folgen oberirdischer Nuklearversuche konfrontiert waren, so ein Bericht in der aktuellen Online-Ausgabe von Nature http://www.nature.com .

Dubrova und seine Kollegen untersuchten das Erbgut von insgesamt 40 Familien, die in der Nähe des Semipalatinsk-Testgebiets in Kasachstan leben. Die ehemalige Sowjetunion führte in diesem Gebiet zwischen 1949 und 1956 vier oberirdische Atombombentests durch, so die Forscher im Fachmagazin Science (Vol. 295, S. 1037) http://www.sciencemag.org . Sie bestimmten die Mutationsrate mit der so genannten Mikrosatelliten-DNA der Familienangehörigen, das sind häufige Wiederholungen kurzer Basensequenzen, die große Bereiche des Menschengenoms ausmachen.

Waren die Personen dem radioaktiven Fallout aller vier Explosionen ausgesetzt, erhöhte sich die Mutationsrate in ihrer Mikrosatelliten-DNA um 80 Prozent, so die Forscher. Nach 1950 geborene Personen, die lediglich zwei Atomtests miterlebten, hatten eine im Gegensatz zur Kontrollgruppe "nur" um die Hälfte angestiegene Mutationsrate in ihrem Genom. Für die Genetiker ist dies Beweis genug, dass die Häufigkeit von DNA-Veränderungen in einem direkten Zusammenhang mit der aufgenommenen Strahlendosis steht. Es bestehe kein Zweifel, dass Mutationen des Erbguts aus den vier überirdischen Atomtests resultieren. Die Forscher wissen allerdings nicht, ob sich die Erbgutveränderungen auf die Gesundheit der Betroffen ausgewirkt hat. Mit der Mutationsrate der Mikrosatelliten-DNA könne nicht einfach auf die Mutation der Gene geschlossen werden.

1963 verpflichteten sich die USA und die Sowjetunion dazu, keine Nuklearwaffenversuche an der Erdoberfläche, in der Atmosphäre, im Weltraum oder unter Wasser mehr durchzuführen. Das Semipalatinsk-Testgebiet wurde 1989 geschlossen. Die kasachische Bevölkerung kämpft seitdem um finanziellen Schadenersatz und medizinische Unterstützung.

http://www.nature.com/nsu/020204/020204-10.html

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 18.2.2002
Der Artikel wurde 356 mal gelesen   


SCHLAGZEILEN

 

© Regionales Informationssystem www.ReSI.at, ZVR-Zahl: 555296147