Columbus/Ohio - Wissenschaftler der Ohio
State University http://www.osu.edu haben erstmals bewiesen, dass durch
kurze psychologische Stressphasen herzschädigende Fette länger in der
Blutbahn bleiben. Die Ergebnisse sind für die Studien-Co-Autorin
Catherine Stoney ein weiterer Beweis dafür, dass es einen Zusammenhang
zwischen Stress und Herzerkrankungen gibt. Die Studie wurde im Journal
Psychophysiology publiziert.
Für die Studie wurden 70 Personen mittleren Alters untersucht, die in
zwei Gruppen, männlich und weiblich, geteilt wurden. Eine Hälfte war
zwischen 40 und 48 Jahre alt, die andere zwischen 54 und 61 Jahre. Jede
Person wurde zweimal getestet. Beide Male wurde ihnen eine
Triglycerid-Lösung intravenös injiziert - äquivalent zu 100 Kalorien.
Dabei sollte jener Vorgang simuliert werden, der Stunden nach der
Aufnahme einer fetthaltigen Nahrung im Blutstrom stattfindet. Während
sich eine Gruppe ausruhte und ihr Triglycerid-Spiegel alle 40 Minuten
kontrolliert wurde, versetzten die Forscher die zweite Gruppe in eine
Stresssituation. Sie mussten eine Rede vorbereiten und anschließend
vortragen, psychomotorische Tests absolvieren, Spiegelbilder zeichnen und
Rechenbeispiele lösen. "Im ausgeruhten Zustand sank der
Triglycerid-Spiegel im Durchschnitt um 3,2 Prozent pro Minute. Bei
gestressten Personen lag die Absenkung bei 2,8 Prozent in der Minute",
erklärte Stoney. Dies bedeute, dass Stress zu einer Verschlechterung der
Fettmetabolisierung führe.
"Genießt jemand ein fettreiches Essen in einer Stresssituation,
zirkuliert das Fett länger als gewöhnlich im Blut", so die Co-Autorin.
Daher könnten sich Fette mit einer größeren Wahrscheinlichkeit in den
Arterien ablagern und das Risiko einer Herzerkrankung erhöhen. Dass der
Triglycerid-Spiegel bei einigen Teilnehmern sehr heftig auf
Stresssituationen reagierte, bei einigen die Reaktion sehr schwach
ausfiel, erläuterte die Forscherin: "Es gibt individuelle Unterschiede,
wie Menschen Fett verwerten. Aber es ist eindeutig, dass sich Stress auf
jeden Fall negativ auf den Abbau der Triglyceride auswirkte."
http://www.osu.edu/units/research/archive/cholblod.htm