London - Über 50 Prozent aller
britischen Internet-Surfer werden regelmäßig von heftigen Wutanfällen
erfasst. Rund elf Prozent der Surfer verlieren einmal am Tag ihre
Beherrschung. Hauptauslöser sind Webseiten, die sich zu langsam aufbauen.
Zu diesem Ergebnis kam eine Befragung von 1.000 Websurfern des
Meinungsforschungsinstitutes Mori, die für die Holdinggesellschaft Abby
National erstellt wurde. Das Beunruhigende an der Studie ist, dass einige
Briten sich in ihrer Frustration nur mit Gewalt zu helfen wissen. So gab
ein IT-Manager zu, nach dem sechsten erfolglosen Versuch, sich in eine
Website einzuloggen, seinen Laptop im Wert von 2.500 Pfund (4.080 Euro)
zertrümmert zu haben.
http://www.abbeynational.plc.uk/webcode/gateway_frame.asp?display=2038
Generell ist die Hardware eines der beliebtesten Opfer bei
Frustrationsanfällen. Sieben Prozent der Befragten lassen ihre Wut an der
Maus oder dem Keyboard aus. Vier Prozent der Surfer wählen den
Schreibtisch zum Spannungsabbau, während immerhin zwei Prozent zugaben,
bei Wutanfällen schon einmal den nächstbesten Arbeitskollegen geschlagen
zu haben.
Für 87 Prozent der Surfer sind langsame Webseiten ein Quell des Ärgers
und 83 Prozent der Befragten gaben Help-Buttons, die keine Hilfe
gewähren, als Auslöser für Wutanfälle an. 82 Prozent der User wurden von
Webpages, die persönliche Daten abfragen, bevor sie geöffnet werden
können, regelmäßig zur Verzweiflung getrieben. Die Rache der User reicht
in solchen Fällen von Hate-Mails bis zu Bestellungen mit gefälschten
Kreditkartennummern.
Nach Ansicht von Mori sind diese Ergebnisse vor allem für
E-Commerce-Unternehmen bedenklich. 52 Prozent der Surfer loggen sich in
solchen Fällen einfach aus. Immerhin 26 Prozent der User boykottieren
solche Webseiten. Umgekehrt besuchen 83 Prozent der Befragten Webpages,
die keine Probleme verursachen, wiederholt. Als Abhilfe hat Abbey
National eine eigene Entspannungs-Webpage aufgesetzt. Unter
http://www.momentsofsimplicity.co.uk findet der gestresste User Momente
der Ruhe bei entspannender Musik, um den nächsten Wutanfall abzuwenden.