Washington - Der Präsident der Internet
Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), Stuart Lynn, fordert
eine umfassende Strukturreform. Lynn hat seine Vorstellungen während des
Wochenendes dem Board of Directors präsentiert. "Was zurzeit benötigt
wird, wenn die ICANN ihre Mission erfolgreich bewältigen soll, ist eine
ausgewogene Partnerschaft zwischen dem öffentlichen und den privaten
Bereich", so Lynn. "Die Erfahrung zeigt, dass eine enge Kooperation mit
Regierungen entscheidend für den Erfolg von ICANN ist."
http://www.icann.org/general/lynn-reform-proposal-24feb02.htm
Nach den Plänen von Lynn solle sich die ICANN auf ihre Kernfunktionen
konzentrieren, anstatt Modelle für die weltweite Demokratie zu
entwickeln. Er schlägt einen Rat von 15 "Trustees" - Vertrauensleuten -
vor, von denen jeweils fünf von den Nationalstaaten aus allen
ICANN-Regionen und einem offenen Nominierungskomitee aufgestellt werden.
Die restlichen fünf sind die Vorsitzenden der drei Untergremien der ICANN
und der Leiter des Technical Advisory Committee sowie der Vorsitzende der
Organisation selbst.
Die drei Gremien sind zuständig für die Festlegung der Vergaberichtlinien
für IP-Adressen, Top-Level-Domains sowie Länderdomains. Der
ICANN-Regierungsbeirat sowie das Internet Architecture Board stellen
jeweils ein nicht stimmberechtigtes Mitglied im Rat. Zusätzlich sind zwei
weitere Gruppen in der Organisation vorgesehen. Eine Gruppe umfasst die
Betreiber der 13 Root-Server, das zweite Komitee behandelt
Sicherheitsfragen. Eine weltweite Abstimmung für die Vergabe von 19
Direktorenposten wie vor drei Jahren soll es nicht mehr geben.