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Umwelt/Gesundheit/Bildung/Forschung
Jagd nach Fisch wird erfolgloser

Viele Meeresfische vom Aussterben bedroht - Aussichten werden düsterer

Wien - Umweltschützer rufen weltweit zum Stopp von Fischkäufen auf: Grund dafür ist das Verschwinden vieler Speisefische aus den Ozeanen. Die Meere der Welt werden von immer größeren Fischfangflotten heimgesucht. Greenpeace hat vergangenen Woche dazu geraten, nur noch heimische Zuchtfische wie Karpfen und Forellen sowie Heringe und Makrelen zu kaufen. Alle anderen Arten sind zunehmend bedroht, das gilt auch für Tiere der Tiefsee.

Die Liste "fish&facts", die von Greenpeace Deutschland http://www.greenpeace.de vorgestellt wurde, listet die 35 häufigsten Speisefische und ihre Bedrohung auf. Auch Krustentiere zählen mittlerweile zu den bedrohten Arten. "Die Menschen glauben, dass die Meere leer sind, das stimmt nicht ganz. Das Problem der Überfischung bedeutet, dass auch mit größerem Aufwand nicht mehr Fische in den Netzen der Fischer landen", so Michael Stachowitsch, Meeresökologe an der Universität Wien http://www.univie.ac.at/marine-biology zu pte. "Wir kennen das Problem im Nord-Atlantik seit mehr als einem halben Jahrhundert", so der Wissenschaftler. Als besonders problematisch für die Umwelt stuft der Forscher aber die Fangmethoden ein. "Die seichten Küstengewässer sind die biologisch produktivsten Lebensräume, die von einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen bewohnt werden. Dort gibt es auch die größte Zahl an Fischen. In diesen Bereichen werden Meeresböden durch Fischereigeräte förmlich umgepflügt. Dadurch werden die Lebensräume einfach zerstört."

Das größte Problem sieht der Forscher darin, dass einmal zerstörte Meeresböden nur langsam wieder besiedelt werden. "In manchen Gebieten der oberen Adria und der Nordsee wird jeder Quadratmeter mehrmals im Jahr durchpflügt. Die Meeresböden sehen hinterher aus wie Schipisten. Das ist ungefähr so, als würde man einen Wald abholzen, um die Rehe zu erlegen", so Stachowitsch. Am Boden finden sich Tiere, die in den Fischrestaurants als besondere Delikatesse angeboten werden: beispielsweise Jakobsmuscheln und Norwegische Hummer (Nephrops norvegicus), die als Scampi besonders begehrt sind.

"Das Schlimmste für den Fischbestand sind Überfischung, die Unmengen von Beifang und die physikalische Zerstörung des Lebensraumes vieler Tier- und Pflanzenarten", so der Forscher. Greenpeace hat in seiner Aussendung geschrieben, dass für ein Kilo Krabben fast fünf Kilo Beifang das Leben lassen muss. Dabei sei von Schleppnetzen, die kilometerlang sind und alles fangen, was in ihrer Umgebung schwimmt, gar keine Rede. Das "Fischereimassaker" findet aber nicht nur vor den Küsten Europas statt. "Aus der Fachliteratur kennen wir den drastischen Rückgang von Lachs vor der Küste von Neufundland", so Hubert Keckeis vom Institut für Ökologie an der Universität Wien http://www.univie.ac.at/IECB . Das Problem sei global und nehme immer mehr an Ernst zu, so der Forscher.

Den Fischbeständen werde keine Chance zur Erholung gegeben. So gesehen gebe es das Fischmassaker weltweit, wie die Umweltschutzorganisation es betitelt. "In Staaten wie der mikronesischen Insel-Republik Kiribati gibt es zwei Mio. Quadratkilometer Meeresfläche und gerade einmal zwei Schnellboote zur Überwachung des gesamten Territoriums. Dort ist der Fisch-Piraterie Tür und Tor geöffnet", so Mindy Furrer, US-Peace-Corps-Volunteer zu pte. Das wissen auch die Einheimischen, aber mangels verfügbarer Mittel könne dagegen nichts unternommen werden. Das sei für die Inselbewohner deshalb tragisch, weil Fisch das Hauptnahrungsmittel darstellt.

Die EU-Kommission und das deutsche Verbraucherministerium drängen inzwischen auf eine nachhaltige Fischerei. Dabei sollen die Fangflotten verkleinert, Schutzgebiete eingerichtet und die Beifänge verringert werden. Dabei konnte sich die Kommission beim EU-Fischereirat allerdings nicht durchsetzen, der bereits die Fangquoten für das kommende Jahr festgelegt hat.

Weitere Informationen: "fish&facts" http://www.greenpeace-magazin.de/spezial/fischfuehrer/start.html

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 16.3.2002
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