Wien - Das Berufsbildungs- und Forschungszentrum
(BBFZ) http://www.bbfz.at für Blinde und Sehbehinderte ist heute,
Freitag, eröffnet worden. Personen mit einer Sehbehinderung können dort
praktische Fähigkeiten für den Berufsalltag und eine Weiterqualifikation
im Schwerpunktbereich EDV erwerben. Im neuen "Haus des Auges" stehen
spezielle Schulungsräume mit eigens entwickelten Geräten für eine
blindengerechte Nutzung zur Verfügung. Das BBFZ entstand in
Zusammenarbeit mit allen Blindenverbänden Österreichs.
"Es ist heute ein ganz großer Tag für den Österreichischen Blindenverband
- ein Traum hat sich heute erfüllt", meinte der Präsident des
Österreichischen Blinden und Sehbehindertenverbandes (ÖBSV) Klaus
Guggenberger. Im Sommer ist es dem ÖBSV gelungen, ein Haus in der
gewohnten Umgebung des Braille-Hauses http://www.braille.at zu beziehen.
Dort befindet sich auch der Sitz der Landesgruppe Wien, Niederösterreich
und Burgenland des ÖBSV. Ein derartiges Schulungszentrum ist in
Österreich einmalig und soll die bestmögliche Ausbildung für die
berufliche Zukunft bieten. Das Kursprogramm umfasst derzeit neben
EDV-Grundkursen und Schulungen für Anwendungsprogramme wie unter anderem
Power-Point und den IBM Home Page Reader, die Möglichkeit, den
Europäischen Computerführerschein (ECDL) zu erwerben, aber auch Seminare
zur Persönlichkeitsbildung und allgemein bildende Kurse. Für diese Zwecke
stehen im "Haus des Auges" ein EDV-Raum mit acht Trainingsplätzen und ein
Seminarraum zur Verfügung. Die Kurse starten ab 4. März. Für Teilnehmer
aus den Bundesländern werden Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung
gestellt. Ebenso dient das BBFZ als Ansprechpartner für Personen, die
neue Technologien für Blinde und Sehbehinderte entwickeln.
Das Ziel dieses Projektes ist es, die berufliche (Re)Integration zu
fördern, junge Erwachsene mit der neuen Technologie vertraut zu machen
und Späterblindeten einen Weg zu zeigen, mit der neuen Situation fertig
zu werden. Ein großes Anliegen ist es, die Schwellenängste bei
Arbeitgebern abzubauen. So soll zum Beispiel der Europäischen
Computerführerschein als anerkanntes Zertifikat potenziellen Arbeitgebern
die Qualifikation nachweisen. Der Geschäftsführer des BBFZ, Erico F.
Zeyen, sagte: "Wir können trotz unserer Krankheit etwas leisten. Man muss
uns nur die Chance geben, es zu beweisen."