Linz (pte, 7. März 02/09:34) - Im Rahmen des von 7. bis 8. März in Wels
stattfindenden Weltenergiespartages, der europäischen Konferenz für
Energieeffizienz und Erneuerbare Energieträger, sind Mittwochabend die
Sieger des Energy Globe Awards geehrt worden. Ausgezeichnet wurden die
besten Energielösungen weltweit. 1.300 Projekte aus 98 Ländern haben sich
an dem Wettbewerb für nachhaltige Energielösungen beteiligt. Verliehen
wurden die Energy Globes vom ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail
Gorbatschow. Die "Energie Gala" wurde europaweit im Fernsehen übertragen.
Ausgezeichnet wurden die besten Einreichungen in den fünf Kategorien
Unternehmen, Verkehr & Gemeinden, Bauen & Wohnen, Private & öffentliche
Initiativen und Water Globe. Initiator ist der oberösterreichische
Energiesparverband http://www.esv.or.at . Der erste Preis in der
Kategorie Unternehmen ging an E.H.N. - Energia Hidroelectrica de Navarra
aus Spanien mit dem Projekttitel "Wind-Weltmeister". Ziel des Projektes
ist es, den Stromverbrauch der spanischen Region Castilla-La Mancha bis
Ende 2002 zu 100 Prozent aus Windenergie zu decken. 31 Windparks haben
zusammen eine Leistung von 1.173 MW, was einem durchschnittlichen
Atomkraftwerk entspricht. Gewinner in der Kategorie Verkehr & Gemeinden
ist The Regeneration Project/Episcopal Power & Light aus den USA. Die
Kirchengemeinschaft "Episcopal Church" hat das "Regeneration Project" in
San Francisco ins Leben gerufen. Ziel ist die Umsetzung von
Energiesparmaßnahmen und erneuerbaren Energieanlagen in der
Kirchengemeinschaft. 60 Kirchen sind bereits auf "grünen Strom"
umgestiegen und 50 Kirchen erzeugen Sonnenstrom am Dach.
Der "Energiespar-Oskar" in der Kategorie Bauen & Wohnen ging an Peabody
Trust/BP Solar aus Großbritannien mit dem Projekt "Öko-Wohnanlage". Im
Süden Londons wurde eine Passivhaus-Wohnanlage errichtet, die nur 25
Prozent der Energie herkömmlicher Wohnbauten benötigt. Die
Solarstromanlage ist in die Fassade integriert. Der erzeugte Strom wird
in Solartankstellen für Elektroautos angeboten. BP Solar und Peabody
Trust arbeiten bereits am nächsten Projekt im Nordwesten Londons. In der
Kategorie Private & öffentliche Initiativen punktete EcoFund Foundation
aus Polen mit dem Projekt "Swapping debts". Hier wird versucht, in einem
Land mit hohen Auslandsschulden neue umweltfreundliche Energieanlagen zu
errichten. Die USA, Frankreich, Italien, Schweden, die Schweiz und
Norwegen erlassen Polen einen Teil der Auslandsschulden, wenn das Geld in
nachhaltige Projekte investiert wird. Der EcoFund wählt umweltfreundliche
Projekte aus und gewährt mit den Mitteln des Schuldenerlasses finanzielle
Unterstützung. Zehn bis 50 Prozent der Investionskosten werden so
finanziert.
Als Sieger der heuer erstmals eingeführten Kategorie Water Globe ging das
South African Department of Water Affairs & Forestry aus Südafrika
hervor. Dem "Department of Water Affairs and Forestry" des
südafrikanischen Ministeriums in Pretoria ist es gelungen, seit 1994 ein
umfangreiches Programm zu Sicherstellung der Wasserversorgung in
ländlichen Gebieten umzusetzen. Insgesamt konnten seither über sieben
Mio. Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt, 332 Projekte umgesetzt
und 400.000 Jobs geschaffen werden.