London/New York - Nach Angaben von zwei
britischen Hilfsorganisationen kostet die mangelnde Hygiene rund 6.000
Kindern täglich das Leben. Außerdem sei rund die Hälfte aller
Krankenhauspatienten weltweit aufgrund von Erkrankungen, die auf
schlechte Trinkwasserqualität zurückzuführen sind, in Behandlung. Am
heutigen Weltwassertag rufen internationale Umweltorganisationen in
Erinnerung, dass die schlechten sanitären Verhältnisse noch immer zu den
schlimmsten globalen Gesundheitsrisiken gehören.
Die beiden britischen Organisationen WaterAid http://www.wateraid.org.uk
und Tearfund http://www.tearfund.org warnen davor, dass sich die Lage in
den Großstädten der Dritten Welt noch verschlimmern würde. Die Hauptstadt
von Bangladesch, Dhaka, zählte in den frühen 70-er Jahren rund 250.000
Einwohner, heute leben dort zehn Mio. Menschen. Täglich kommen 160.000
Menschen dazu, die vom Land in die Stadt kommen. "Dhaka ist eine einzige
Senkgrube, eine Jauchengrube. Die meisten Menschen haben keine sanitäre
Einrichtungen", sagt ein hoher Vetreter der Stadtregierung. Die Situation
verschärfe sich täglich. Die Generalsekretärin der WHO http://www.who.int
, Gro Harlem Bruntland, erklärte dazu, dass saubere Wasserversorgung und
adäquate sanitäre Einrichtungen zu menschlichen Grundrechten zählen
würden.
Die globale Situation sehe, so WaterAid, schlimm aus: in den vergangenen
zehn Jahren haben Durchfallerkrankungen mehr Kindern das Leben gekostet
als Menschen bei bewaffneten Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg
gestorben sind. In Afrika sind 1998 308.000 Menschen bei bewaffneten
Konflikten ums Leben gekommen. Aber Durchfallerkrankungen forderten in
diesem Jahr sechs Mal so viele Opfer. Besonders schlimm sei daran die
Vielzahl von Erkrankungen, die durch schlechtes Trinkwasser und Unhygiene
entstehen: Cholera, Typhus, Ruhr, Trachom und Bilharziose zählen zu den
gefährlichsten Krankheiten.