Wien - Täglich sterben rund 16.000 Menschen
weltweit an den Folgen von Unfällen, Gewalttätigkeit und Selbstmord. Zu
diesem Thema veranstaltet die Weltgesundheitsorganisation WHO
http://www.who.int vom 12. und 15. Mai die 6.Weltkonferenz
http://www.trauma2002.com zur Verhütung von Verletzungen in Montreal.
Ziel ist die Verabschiedung eines Empfehlungskataloges für
Gegenmaßnahmen, damit Regierungen umfassende Programme zur
Unfallverhütung in Kraft setzen.
Auch in Österreich sind Unfälle, Selbstmorde und Gewalt nahe daran,
Infektionskrankheiten als führende Todesursache zu überholen. "Angesichts
der beschämend hohen Zahl von Unfällen und Selbstmorden in Österreich
brauchen auch wir ein umfassendes Regierungsprogramm zur Unfallverhütung,
Selbstmordprophylaxe und Gewaltprävention. Vor allem Kinder und alte
Menschen müssen wesentlich besser als bisher geschützt werden", fordert
Rupert Kisser, Leiter des Institutes "Sicher Leben"
http://www.sicherleben.at . Gesundheitspolitik allein könne für die
Sicherheit der Menschen nicht sorgen. Nationale Programme seien
gefordert, bei denen Gesundheits- und Sozialpolitik, Verkehrs-, Arbeits-
und Innenministerien, Wirtschaft, Rettungswesen, Versicherungen und
Forschung zusammenarbeiten.
In Montreal werden 1500 Fachleute aus rund 70 Staaten erwartet. Zu den
Experten zählen Forscher, Praktiker und Verwaltungsexperten aus den
Bereichen Gesundheit, Sozialwesen, Inneres, Verkehrssicherheit,
Arbeitnehmerschutz, Produktsicherheit, Zivilschutz, Rettungswesen und
Rehabilitation. Aktuelle Themen werden in diesem Jahr Terror,
Verkehrssicherheit, Unfallverhütung im Kindesalter, Gewalt gegen Frauen
und psychische Nachbetreuung von Unfall- und Verbrechensopfern werden.
Auch Österreich wird vertreten sein. Unter anderem präsentiert das
Institut "Sicher Leben" zehn wissenschaftliche Arbeiten. "Es ist eine
hohe Anerkennung, dass so viele unserer Studien für das wissenschaftliche
Programm der Weltkonferenz akzeptiert wurden. Das zeigt, dass wir
zumindest in der Theorie international mithalten können", meint Kisser.
Die nächste WHO-Weltkonferenz zur Verletzungsverhütung wird 2004
voraussichtlich in Wien stattfinden. "Bis dahin könnte auch Österreich
ein Vorzeigeland im Sinne der WHO werden, wenn es gelingt, dass sich
Bundesregierung, Landesregierungen, Sozialversicherungen und alle
einschlägigen gemeinnützigen Institutionen auf ein nationales Programm
einigen wie beispielsweise Schweden, Vietnam oder Kanada."