Washington - Einer der wichtigsten Gegner der
amerikanischen Klimapolitik ist aus der UNO-Klimaschutzorganisation
(Intergovernmental Panel On Climate Change) IPCC http://www.ipcc.ch
gewählt worden: Der promovierte Chemiker. Robert Watson wurde durch den
Inder Rajenda Pachauri ersetzt. Pikantes Detail am Rande: Im vergangenen
Jahr wurde ein geheimes Schreiben des Ölmultis Exxon an das Weisse Haus
veröffentlicht, in dem um die Ablöse von Watson gebeten wurde.
"Es ist einfach unglaublich, dass ein Ölkonzern der Regierung sagt, was
sie zu tun hat", empört sich Cindy Baxter von der Umweltorganisation
StopEsso. Der Ölkonzern könne die IPCC-Forscher nicht leiden, meinte die
Aktivistin. Pachauri ist nach Angaben von BBC-online ein Wunschkandidat
der amerikanischen Regierung. Der Wissenschaftler ist Direktor des Tata
Energy Research Institute in Neu-Dehli und gilt als Verfechter der Rechte
auf umfassenden Klimaschutz für Entwicklungsländer. Er sei aber weitaus
schwächer als sein Vorgänger Watson.
Der amerikanische Präsident George W. Bush argumentiert, wenn es um
Klimaschutz geht, dass die Einhaltung vom Kyoto-Protokolls die
amerikanische Wirtschaft ruinieren würde. Umweltexperten sehen eine enge
Verflechtung der US-Regierung mit der Öl-Lobby, insbesondere mit dem
Unternehmen ExxonMobil.
"Ich bin gewillt an dem IPCC weiter zu arbeiten und werde mein Bestes
geben, damit sicher gestellt bleibt, dass nur die besten Wissenschaftler,
die ernst genommen werden, an diesem Projekt mitarbeiten", meinte Watson.
Nach seiner Abwahl gab der Wissenschaftler sein Bedauern zum Ausdruck,
hob aber hervor, dass er weiterhin Druck machen wolle. Er werde immer
wieder hinweisen, dass der Klimawandel eine ernste Sache für die
Industrienationen, aber auch für die Länder der Dritten Welt sei.
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