New York - Jedes zwölfte Kind stirbt bevor es das
fünfte Lebensjahre beendet. Das geht aus einem UNO-Bericht hervor, den
UNO-Generalsekretär Kofi Annan zur Sondertagung der Generalversammlung
der Vereinten Nationen, die vom 8. bis 10. Mai stattfindet, über Kinder
vorgelegt hat. Die Angaben zur Kindersterblichkeit und andere in dem
Bericht enthaltene Statistiken unterstreichen die Auffassung der UNO,
dass Investionen auf dem Gebiet der Rechte und der Entwicklung der Kinder
entscheidend für die Überwindung der Armut sind.
Insgesamt umfasst der Bericht, der unter dem Titel "Wir, die Kinder"
läuft, Daten aus fast 150 Ländern. Er stellt damit die größte und
umfassendste Studie dar, die jemals über die Lebensbedingungen von
Kindern veröffentlicht wurde. Ungleichheit und weit verbreitete Armut
stehen, nach Angaben des Berichts, in einem direkten Zusammenhang zu
fehlenden Investitionen in junge Menschen, insbesondere in Gesundheit,
Bildung und Schutz. "Wenn die Regierungen es mit der zum Ziel gesetzten
Armutsminderung wirklich ernst meinen, dann müssen sie die Belange der
Kinder zu ihrer ersten Priorität machen", heisst es in dem Bericht.
Mehr als 70 Staats- und Regierungschefs und 170 nationale Delegationen
wollen sich auf der Sondertagung auf eine Reihe konkreter Ziele für das
Überleben, die Entwicklung und den Schutz von Kindern und Jugendlichen
verpflichten. "Wir, die Kinder" ist die Nachfolgeveranstaltung der
Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, die vor kurzem in
Monterrey/Mexiko stattfand. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF
http://www.unicef.org sieht in der Sondertagung die wichtige Entscheidung
darüber, wohin ein großer Teil der in Monterrey zugesagten
Entwicklungshilfe-Gelder fließen soll.
Mehr als zehn Mio. Kinder sterben nach wie vor jedes Jahr, rund 150 Mio.
Kinder sind unterernährt und über 120 Mio. gehen nicht zur Schule, die
Mehrheit davon sind Mädchen. Die weltweiten Hilfsprogramme für Kinder
wirken direkt und sind außerordentlich effizient. Dabei geht es um
Impfungen, Ernährung, Hygienemaßnahmen und eine umfassende Ausbildung.
Der wirtschaftliche Nutzen solcher Investitionen ist nach Angaben der UNO
ausreichend belegt: Eine Studie der Rand Corporation aus dem Jahr 1998
fand heraus, dass man für jeden Dollar, der in die körperliche und
geistige Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern investiert wird,
sieben Dollar zurückerhält, vor allem durch künftige Kosteneinsparungen
im Gesundheitswesen, beim Förderunterricht, bei der
Arbeitslosenunterstützung und der Kriminalitätsbekämpfung. Weitere
Untersuchungen zeigen umfangreiche Renditen aus Investitionen in
Gesundheit und Bildung.
Weitere Informationen http://www.unicef.org/specialsession