London - Schwerer Alkoholkonsum fördert das
Wachstum von Tumoren. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Washington
State University nach zahlreichen Versuchen mit Mäusen. Dass
Alkoholmissbrauch zu Krebserkrankungen führt, war den Forschern
hinlänglich bekannt. Neu hingegen ist, dass der Alkohol auch die Tumore
weiter wachsen lässt, also die Erkrankung beschleunigt. In Laborversuchen
mit Mäusen, die an Melanomen litten, entwickelten sich bei denjenigen,
die Alkohol konsumierten, die Tumore rascher. Sie verloren an
Körpergewicht und hatten schlechtere Überlebenschancen als die Tiere, die
abstinent waren. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Verlust
des Körperfetts das große Problem sei. Dieser Umstand lässt darauf
schließen, dass der Krebs weiter wächst, berichtet BBC-online.
"Der Alkoholkonsum führte zum Verlust des Körperfetts bei den Mäusen mit
den Melanomen", so Gary Meadows von der Washington State University. Der
Rückschluss sei deshalb interessant, da viele Krebspatienten am Ende
ihres Leidens rapid an Körpergewicht verlieren, obwohl sie normale Menge
an Nahrung zu sich nehmen. "Es wird vielfach angenommen, dass der Verlust
an Gewicht den Fortschritt des Krebses bedeutet und damit die
Überlebensrate senkt", so Meadows. Alkohol sorge dafür, dass die
Immunabwehr des Körpers, insbesondere die der "Killer-T-Zellen"
unterdrückt werde, meint Studienleiter Carl Walterbaugh. "Diese sind aber
gerade für die Abwehr der Tumorzellen notwendig und wichtig", so der
Forscher.
Alkoholabusus sorgt dafür, dass der Körper Fett als Energiequelle
verwendet. Wenn kein Körperfett mehr vorhanden ist, nimmt der Körper die
Energie vom Alkohol und schwächt dadurch das Immunsystem.
http://news.bbc.co.uk/hi/english/health/newsid_1990000/1990061.stm