Wien/London - Die internationale
Walfang-Kommission (IWC) http://www.iwcoffice.org könnte sehr bald schon
den weltweiten Walfang völlig legalisieren. Umweltorganisationen rufen
weltweit zu Protestaktionen auf. Japan will in diesem Zusammenhang sogar
das Walfangschutzgebiet im Indischen Ozean und die Fangbeschränkungen in
den Gewässern der Antarktis aufheben, berichtet Greenpeace
http://www.greenpeace.org . Der WWF http://www2.wwf.at spricht sogar
davon, dass das Land der aufgehenden Sonne die Seiwale ausrotten könnte,
da es angekündigt hat, jährlich 50 Seiwale zu wissenschaftlichen Zwecken
fangen zu wollen. Mit Spannung erwarten die Umweltorganisationen den 20.
Mai, denn da beginnt die IWC-Tagung. Tagungsort ist Shimonoseki/Japan.
"Anlässlich des 54. Jahrestreffens der IWC in Japan verurteilt der WWF
die japanischen Fangpläne für Seiwale und fordert einen sofortigen Stopp
der Fangquoten-Diskussion", so Gerald Dick, Artenschutz-Direktor des WWF
Österreich. "Unter dem Deckmantel eines wissenschaftlichen
Wal-Forschungsprogramms plant Japan die Ausrottung der Seiwale." 1976
waren Seiwale durch die Jagd der Japaner fast ausgerottet, dann wurde die
Jagd auf die Großwale durch die IWC verboten, so der WWF-Spezialist.
Greenpeace warnt davor, dass Japan durch internationalen Stimmenkauf auch
die anderen Mitglieder des IWC umstimmen könnte. "Im günstigsten Fall
werden einander zwei gleich große Lager gegenüberstehen", so
Meeresbiologin Nina Thüllen von Greenpeace Österreich
http://www.greenpeace.at . Hoffnungsvoll sind die Anträge Brasiliens und
Argentiniens zur Schaffung eines Schutzgebietes im Südatlantik und die
von Australien und Neuseeland zur Schaffung eines Walschutzgebietes im
Südpazifik. "Aufgrund der Stimmenkauf-Politik Japan muss aber davon
ausgegangen werden, dass die Abstimmung über die Schutzgebiete negativ
ausfallen wird", so Thüllen.
Ähnlich dramatisch sieht die Situation auch der britische
Fischerei-Minister Elliot Morley, der in einem Interview mit BBC
erklärte, dass es in diesem Jahr zu heftigen Streitigkeiten kommen werde.
Neben Japan will nämlich auch Norwegen an seiner Walfang-Politik
festhalten: 675 Minke-Wale sollen vom nordeuropäischen Land vor dessen
Küste gefangen werden. Der Politiker bestätigte, dass Japan mit
finanziellen Unterstützungen auch Kleinländer dazu bringen will, für eine
Aufhebung des Walfangverbots zu stimmen. Wenn Norwegen an seinen
Forderungen festhält, wird auch Island, das 1992 den IWC verlassen hat,
wieder versuchen, aktiven Walfang zu betreiben. Großbritannien lehnt dies
ab.
Seit 1986 gilt ein von der IWC verhängtes Moratorium für kommerziellen
Walfang. Japan nützt nun ein Schlupfloch und deklariert seinen Walfang
als für "wissenschaftliche Zwecke" notwendig. Darüber hinaus vertritt die
japanische Fischereibehörde die Ansicht, ihren Fischern gingen immer
weniger Fische in die Netze, weil die Wale so große Mengen Fisch fressen
würden. Dies bezeichnen Wissenschafter weltweit aber als unseriös.
Weitere Informationen: http://www.whaling.com