New York - Alle haben damit gerechnet: Auch in
diesem Jahr überschlugen sich die Besucherzahlen auf Internet-Shopping-Sites
während des Weihnachtsgeschäfts geradezu. So meldete Media Metrix einen
Anstieg der Umsätze in den USA seit Thanksgiving um immerhin 41 Prozent.
Blumen, Geschenkartikel und Anbieter von Grußdiensten konnten dabei die
höchsten Zuwächse verbuchen. Der sprunghafte Anstieg bereitet aber auch
Probleme: So testete Andersen Consulting anfang Dezember die 100
Top-Internet-Einzelhändler. Das Ergebnis: Ein Viertel aller Bestellungen
konnte aufgrund von Problemen der Web-Shops gar nicht erst aufgegeben
werden.
Absoluter Spitzenreiter im Weihnachtsboom ist der Discount-Anbieter
Overstock.com mit 175 Prozent Zuwachs in der zweiten Adventswoche gegenüber
dem Durchschnitt der drei vorhergegangenen Wochen. http://www.overstock.com
In absoluten Zahlen erhöhten sich die durchschnittlichen täglichen Besuche
von 63.000 auf 173.000. Darauf folgen Toysmart.com mit 102 Prozent
http://www.toysmart.com und Eddie Bauer mit 95 %. http://www.eddiebauer.com
Die meistbesuchte Shopping-Site überhaupt ist nach wie vor Amazon.com mit
über 7 Millionen Besuchern pro Tag. Damit schafft Amazon.com auch in diesem
Jahr wieder eine Verdoppelung der Zahlen im Vergleich zum Vorjahr.
Doch mehr als ein Viertel aller Bestellungen (27 Prozent) konnten von
Shopping-Sites nicht vollständig abgewickelt werden, so das Ergebnis der
Studie von Andersen. Von 480 beabsichtigten Bestellungen wurden nur 350
vollendet. Das zweite Problem liegt in der Auslieferung. Hier macht sich
eine Kluft zwischen Anbietern auf, die nur im Internet tätig sind, und
solchen, die auch im stationären Handel präsent sind. Letztere lieferten nur
in 20 Prozent aller Fälle pünktlich, während 80 Prozent der Bestellungen bei
reinen Internet-Händlern innerhalb der angekündigten Frist eintrafen. Die
Ursache liegt in der unterschiedlichen Lagerorganisation. Reine
Internethändler sind ganz auf Einzellieferungen eingestellt. Traditionelle
Händler nutzen in der Regel bestehende Lagerstrukturen, die auf die
Belieferung der Läden abgestimmt ist.
Auch die Ergebnisse der Andersen Studie stimmen mit den Prognosen überein:
In Anbetracht hoher Umsätze und hoher Besucherzahlen heißen die
Schwachpunkte in diesem Jahr Performance, Backend, Lager- und
Lieferorganisation. Das sind aber nun mal typische Phänomene einer
Boomphase.
http://www.andersen.com/news/newsarchive/12.99/newsarchive_122099.html