Köln - Bei Kindern und Jugendlichen mit
Nierenerkrankungen kommt es häufig zu Schädigungen von Knochen und
Muskulatur. Durch gezieltes Training könnte dies verhindert und damit die
Lebensqualität der Patienten erhöht werden, so das Ergebnis einer Studie
von Sabine Kruppa vom Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der
Universität zu Köln http://www.uni-koeln.de Insbesondere Sportarten mit
höherem Krafteinsatz würden sich zum Schutz vor dem Verlust von
Knochenmineral anbieten. Deshalb sollten Sportarten zum Kraftaufbau
Bestandteil des Therapieplans sein.
Neben den Auffälligkeiten ihres Knochengerüstes besteht bei nierenkranken
Kindern und Jugendlichen auch eine herabgesetzte Muskelkraft. Der Grund
dafür liegt in krankheitsbedingtem Bewegungsmangel und verändertem
Muskelstoffwechsel. Auch eine derartige Muskelschwäche könnte durch mehr
Bewegung ausgeglichen werden. Kenntnisse über die funktionellen
Zusammenhänge zwischen dem Wachsen von Knochen und Muskulatur können, so
Kruppa, bei Sport- und Bewegungstherapie nierenkranker Kinder und
Jugendlicher nutzbar gemacht werden. Zwar haben alle Patienten einer
Nierenambulanz die Möglichkeit an einem Sportunterricht teilzunehmen.
Spezielle Sportgruppen für nierenkranke Kinder und Jugendliche gibt es
jedoch nicht.
Ein besonderes Augenmerk widmet Kruppa den Problemen, die
Nierentransplantationen bei Kindern und Jugendlichen hervorrufen. Die
dabei verwendeten Medikamente bewirken zum Teil eine Abnahme der
Knochenmasse. Es kommt zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalzium, einem
wichtigen Bestandteil der Knochen. Die Muskelkraft spielt eine wichtige
Rolle in der Entwicklung des Skeletts. Sie hat nicht nur bei gesunden,
sondern auch bei Kindern und Jugendlichen mit Nierenerkrankungen einen
Einfluss auf die Knochenstruktur. Mechanische Anforderungen, bestimmt
durch die Muskelkraft, stimulieren die Verformung der Knochen in der
Kindheit und damit die Zunahme der Knochenfestigkeit. Die Untersuchung
belegt laut Kruppa, dass bei gesunden und nierenkranken Kindern ein
Zusammenhang zwischen der Festigkeit der Knochen und der Muskelkraft der
Kinder besteht.