Brüssel - Sämtliche 150.000 Sekundarschulen
Europas sollen bis Ende 2006 mit einer oder mehreren Schulen in anderen
Mitgliedstaaten oder sogar - im Rahmen eines interkulturellen Dialogs -
in Drittländern eine Internet-Partnerschaftsverbindung eingehen. Dies
schlägt die EU-Kommission http://europa.eu.int/ in einem für die Tagung
des Europäischen Rates in Sevilla erstellten Bericht vor, wie heute,
Dienstag, in einer Aussendung bekannt gegeben wurde. Das Ziel des
Vorschlages ist es, jedem jungen Europäer die Möglichkeit zu geben,
während seiner Schuljahre an einem Internet-Schulprojekt teilzunehmen.
Voraussetzung für die Verwirklichung dieses Ziels sei eine verstärkte
Schulung der Lehrer und die Einrichtung von Diensten zur Unterstützung
dieser Partnerschaften, heißt es weiter. Als mögliche Themen für die
geplanten Partnerschaften schlägt die EU-Kommission den Spracherwerb,
Kulturaustausch, die europäische Staatsbürgerschaft oder die
Umweltbildung vor.
Die für Bildung und Kultur zuständige EU-Kommissarin, Viviane Reding,
erklärte, dass zu ihren "politischen Prioritäten die Verabschiedung eines
E-Learning-Programms in den kommenden Monaten zählt, das den Aufbau
dieser Partnerschaften unterstüzten wird". Zwar gebe es in der
Europäischen Kommission bereits Tausende von Schulpartnerschaften, die in
vielen Fällen neue Kommunikationstechniken nutzen, "doch sind diese
Partnerschaften noch nicht systematisch organisiert und erstrecken sich
nicht auf Lernprojekte".
Im Bericht der Kommission werden nun die Rahmenbedingungen zur
Verwirklichung des angestrebten Ziels abgesteckt. So müssen demnach die
zuständigen staatlichen Stellen in allen Mitgliedstaaten bis Ende 2003
das Ziel von 15 Schülern je Computer, der ans Web angeschlossen ist,
erfüllen. Außerdem müssten die staatlichen Stellen für künftige
Partnerschaften jährlich Haushaltsmittel von 1.500 bis 10.000 Euro je
Sekundarschule vorsehen. Darüber hinaus werden Schulungen für Lehrer
sowie die Einrichtung von Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für die
Schulen gefordert.