Moskau - Forscher des N.I. Institutes of General
Genetics http://www.vigg.ru/vigg-en.htm haben bei der Untersuchung der
antimutagenen Wirkung von Knoblauch festgestellt, dass Knoblauch die
Reparatur geschädigter DNA stimuliert. In einigen Fällen soll er laut
Berichten der russischen Nachrichtenagentur Informnauka
http://www.informnauka.ru die Erbsubstanz auch vor negativen Einflüssen
schützen. Antimutagene haben die Aufgabe, DNA-Schäden zu reparieren, die
wiederum durch Mutagene entstanden sind. Der Wirkungsmechanismus einiger
Antimutagene ist nach wie vor ungeklärt.
Für die Untersuchung wählten die Forscher menschliche
Fibroblasten-Kulturen. Fibroblasten sind Zellen des Bindegewebes, die
sich rasch teilen. Die Zellen wurden mit einem der folgenden Mutagene
behandelt: Gamma-Strahlung, Cadmium-Chlorid und der Verbindung
Nitrochinolin-N-Oxid (NQO). Diese Mutagene wurden herangezogen, da die
Zellen den durch diese Mutagene bedingten Schaden unterschiedlich
reparierten. DNA-Brüche durch Gammastrahlen wurden innerhalb von 15
Minuten ausgemerzt. Zur Reparatur einer Schädigung durch NQO benötigen
die Zellen zwischen vier Stunden und einen Tag. Nach der Behandlung der
Zellen mit Cadmium-Chlorid brauchten die Zellen rund 24 Stunden, um den
Schaden zu beheben.
Die Forscher versetzten die Zellkultur mit einem Tropfen der
Knoblauch-Lösung. Anschließend wurden die Zellen mit einem der Mutagene
behandelt und die Zahl der DNA-Brüche geschätzt. In allen drei Fällen
stellten Forscher die Schutzwirkung von Knoblauch fest, die aber
unterschiedlich ausfiel. Im Fall einer Schädigung durch Cadmium-Chlorid
und Gamma-Strahlung schützte Knoblauch vor DNA-Brüchen. Bei einer
Cadmium-Chlorid-bedingten zellulären DNA-Zerstörung von einem Fünftel
konnte der Anteil durch die Wirkung von Knoblauch auf acht Prozent
reduziert werden. Die Zellen benötigten dafür rund vier Stunden.
Gewöhnlich dauert dieser Vorgang mehr als 24 Stunden. Die Wirkung des
Knoblauchs ist diesbezüglich auf seine Funktion als
"freier-Radikal-Fänger" zurückzuführen. Freie Radikale besitzen eine
mutagene Wirkung. Der Schutzeffekt des Knoblauch-Extrakts passt laut
Forschern exakt zu der zellverändernden Wirkung der Gamma-Strahlung sowie
der Cadmium-Salze.
Anders erwies sich die Situation im Fall von NQO. Die Verbindung bildet
keine freien Radikale und so führte auch das Knoblauch-Extrakt zu keiner
Veränderung des Zellschadens. Dennoch beschleunigte er die DNA-Reparatur
signifikant. Vermutlich beruht die Wirkung auf einem Rundum-Schutz der
menschlichen Erbsubstanz.