Hamburg/Tokio (pte, 17. Juni 02/13:23) - Der größte japanische
Mobilfunkkonzern NTTDoCoMo http://www.nttdocomo.com hat nun erstmals
selbst Zweifel über den raschen Erfolg der nächsten Mobilfunkgeneration
UMTS geäußert. "Wir glauben, dass UMTS erst 2010 seinen wirtschaftlichen
Gipfel erleben wird", so NTT-DoCoMo-Chef Keiji Tachikawa in einem
Interview mit der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe). Bereits
im Januar hatten die Japaner bekannt gegeben, ihre hochgeschraubten
UMTS-Pläne vorerst nicht zu erreichen (siehe pte:
http://www.pte.at/pte.mc?pte=020110039 ). Laut Yoshinori Uda,
DoCoMo-Executive Vice President, sei das Vorhaben, bis zum Ende des
Geschäftsjahres 150.000 Kunden akquiriert zu haben, gescheitert. Er
hielt
jedoch weiterhin an dem Ziel fest, dass bis März 2003 1,5 Mio. Japaner
den UMTS-Service nutzen werden.
Japan gilt der Zeitung zufolge als Testfall für die wirtschaftliche
Zukunft der dritten Mobilfunkgeneration, die in Europa von einigen
Telefongesellschaften im September eingeführt wird, berichtet ddp. Das
japanische Unternehmen hatte UMTS unter der Marke FOMA (Freedom of
Mobile
Multimedia Access) http://foma.nttdocomo.co.jp/english/index.html im
Oktober gestartet und kämpft wie bereits erwähnt mit schleppender
Nachfrage. Die meisten i-Mode-Kunden in Japan seien bisher nicht bereit,
die stabile Technik gegen die noch eher anfälligen UMTS-Handys
auszutauschen, hieß es. Tachikawa gestand ein, Fehler begangen zu haben:
"Die Telefone haben eine zu schwache Batterie, die Standzeiten waren zu
kurz. Wir erreichen mit unserem Netz noch nicht die Mehrheit der
Bevölkerung in Japan." Daran arbeite der Konzern.