Reutlingen - Die Hochschule Reutlingen (FH)
http://www.FH-Reutlingen.DE ermöglicht Studierenden Praktikumsversuche
mit realen Geräten im Labor über das Internet. Die Laborversuche in
angewandter Informatik, Robotik und Automatisierungstechnik können als
Fernversuche von jedem beliebigen Ort durchgeführt werden, heißt es von
der FH. Unter der Web-Adresse http://robo16.fh-reutlingen.de liegt eine
Sammlung von regulären Praktikumsversuchen vor, die zu jeder Tages- und
Nachtzeit aufgerufen werden können. Für die erfolgreiche Durchführung
sind allerdings entsprechende Fachkenntnisse notwendig.
Bei Anwahl der Web-Adresse geht laut einem Bericht des
Nachrichtendienstes ddp im Labor per Fernwahl das Licht an und per
Web-Kamera kann ein bestimmtes Gerät entsprechende Funktionen ausführen,
die ein Student von zu Hause oder anderenorts über das Internet
kontrolliert. Über die Web-Kamera kann er auf seinem Monitor die
Ausführung des Versuchs verfolgen.
Dieses virtuelle Angebot in der Ingenieursausbildung ist nach FH-Angaben
ein Novum. Bisher seien hier E-Learning-Angebote oft lediglich
multimedial aufbereitete Vorlesungen gewesen, so dass entweder
Präsenzpraktika nötig waren oder auf die Ausbildung am realen Gerät
verzichtet werden musste. Für die Studierenden soll sich durch die
Fernausübung von Praktikumsversuchen nicht nur die Flexibilität erhöhen,
sie sollen darüber hinaus auch die Anwendungen von Internettechnologien
für Telematik und Teleservice besser kennen lernen. Zusätzlich zu den
regulären Laborversuchen existieren vorlesungsrelevante
Demonstrationsversuche. Diese sollen ohne Fachwissen benutzt werden
können und einen Einblick in die Technologie vermitteln. Mittels dieser
Demonstrationsversuche sollen z.B. die Möglichkeiten und Vorteile einer
Fernwartung von Geräten und Anlagen verdeutlicht werden.
Bisher erreicht wurde die Schaffung einer technologischen Basis und die
Realisierung von etwa 30 Experimenten im Bereich Informatik und
Ingenieursausbildung. Bis zum Projektende im Mai 2003 wird das Angebot an
Versuchen weiter vergrößert. Das Forschungsprojekt Verbund Virtuelles
Labor, an dem insgesamt fünf Fachhochschulen und eine Universität
beteiligt sind, wird vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg im
Programm "Virtuelle Hochschule Baden-Württemberg" mit 2,6 Mio. Euro
gefördert.