Genf - Europa ist polio-frei. Das hat die
Weltgesundheitsorganisation WHO http://www.who.int heute, Freitag, auf
dem Treffen der European Regional Commission for Certification of
Poliomyelitis (RCC) in Kopenhagen bekanntgegeben. Es sei dies der Erfolg
der jahrzehntelangen Impfkampagne und für rund 870 Mio. in der
europäischen Region lebenden Menschen ein Meilenstein im neuen
Millennium. Voraussetzung für die Erklärung des RCC für Europa war wie
pte berichtete (http://www.pte.at/pte.mc?pte=020619027 ), dass in den 51
europäischen Mitgliedsstaaten drei Jahre lang keine endemischen
Poliomyelitis-Fälle mehr gemeldet wurden. Der letzte Fall ereignete sich
1998 in der Türkei.
Die Initiative eines polio-freien Europas startete 1988. Mit dem Ziel,
eine Welt ohne Kinderlähmung zu schaffen, bündelten die WHO, Rotary
International http://www.rotary.org , die US Centers for Disease Control
and Prevention (CDC) und die UNICEF http://www.unicef.org ihre
Kompetenzen. Seit dem Launch der Initiative wurden zwei WHO-Regionen
polio-frei erklärt. Nord- und Südamerika 1994 sowie der westpazifische
Raum 2000. Die Polio-Fälle fielen von 350.000 in 125 Ländern 1988 auf 480
Fälle in nur zehn polio-endemischen Gebieten 2001. Nach wie vor tritt
Kinderlähmung in Teilen Südafrikas und Südasien auf. "Für eine globale
Ausrottung von Polio durch Impfprogramme ist aber bis 2005 noch eine
Finanzierungslücke von 275 Mio. Dollar zu schließen", erklärte Rudolf
Hörndler, Vorsitzender des Europäischen PolioPlus-Komitees. "PolioPlus"
ist eine Kampagne von Rotary International, die 1985 zur Bekämpfung der
Kinderlähmung ausgerufen wurde. Im Juli will Rotary eine zweite große
Fundraising-Kampagne starteten. Bis 2003 sollen so weitere 80 Mio. Dollar
im Kampf gegen Kinderlähmung zur Verfügung stehen.
Der Vereinigung zur Ausrottung von Polio gehören u.a. Regierungen wie
z.B. Österreich, Deutschland, Italien, Großbritannien, Norwegen,
Finnland, Niederlande, Dänemark, Belgien, Australien und die USA,
Stiftungen wie die Bill & Melinda Gates Stiftung, die Weltbank, NGOs und
humanitäre Organisationen sowie die EU-Kommission an. Ausführliche Infos
finden sich unter http://www.who.int/inf/en/pr-EURO.2002-12.02.html