Santa Clara, Kalifornien - Philip R. Zimmermann,
der Entwickler des Verschlüsselungsprogrammes Pretty Good Privacy (PGP),
fordert den momentanen Besitzer Network Associates (NAI)
http://www.nai.com dazu auf, PGP als Open-Source zur Verfügung zu
stellen. NAI hat letztes Jahr den Versuch aufgegeben, PGP doch noch zu
einem profitablen Geschäft zu machen. Zimmermann würde seine Entwicklung
gerne zurückkaufen, aber leider verfügt er nicht über ausreichend
finanzielle Mittel. Die Veröffentlichung des Codes wäre eine Alternative,
mit der er leben könnte, wie Zimmermann in einem Interview mit
newsforge.com sagte.
http://newsforge.com/newsforge/02/07/01/1411226.shtml?tid=21.
Douglas Hurd, NAI Senior Product Manager für Desktop Firewall und
E-Business Server, sieht in der näheren Zukunft keine Chance, PGP als
Open-Source zur Verfügung zu stellen. PGP wird von NAI noch immer in Form
von E-Business Servers (der Command Line Version von PGP) verkauft. Wenn
PGP Open-Source-Status erhält, würde dieses noch entwicklungsfähige
Geschäft gestoppt werden. Zimmermann hingegen meint, NAI könnte das
Desktop Produkt (SDK und Graphical User Interface) als Open-Source zur
Verfügung stellen und die Command Line Version weiter in ihren E-Business
Servers verwenden.
Wenn Zimmermann Investoren findet, mit deren Hilfe er PGP zurückkaufen
kann, will er es, wie schon einmal geschehen, als Source Code
veröffentlichen, aber nicht als Open-Source. Die Veröffentlichung als
Source Code soll Transparenz gewährleisten und sicher stellen, dass keine
Hintertüren vorhanden sind. Außerdem möchte er einen juristischen
Mechanismus in die Lizenz einbauen, der dazu führt, dass im Fall des
Konkurses der neuen Firma oder eines Entwicklungsstopps, PGP vollen
Open-Source-Status erhält. Diese Konditionen sollen auch an einen
möglichen Käufer weitergegeben werden.