München - Die Fraunhofer-Patentstelle für die
Deutsche Forschung (PST) http://www.pst.fraunhofer.de stellt ein
kompaktes Gerät vor, das Trinkwasser in Urlaubs-Gebieten nicht
unerträglich salzig schmecken lässt. Die Entsalzungsanlage arbeitet auch
in entlegenen Gebieten ohne Strom, heißt es von der Patentstelle. Die
reine Wasserproduktion ohne Strom könnte für Hotelbetriebe auf
Ferieninseln eine ökologisch unbedenklichere Alternative zu Wasser aus
der Flasche oder vom Wasserschiff darstellen.
Die meisten modernen Entsalzungsanlagen arbeiten nach dem Prinzip der
Umkehrosmose, wie Edelgard Hund, die Betreuerin der Erfindung, erläutert:
"Das salzhaltige Wasser tritt unter Druck in das Modul ein und strömt
über Kunststoffmembranen. Das Polymermaterial ist nur für Wasser, aber
nicht für Salze durchlässig. Auf seiner Rückseite fließt salzfreies oder
vollentionisiertes Wasser (VE-Wasser) ab." Wie beim Destillieren auch,
muss für diesen Prozess Energie aufgewendet werden. Bei den Geräten, die
von der deutschen Fachfirma für Wasser- und Abwasseraufbereitung UT&S
GmbH http://www.ut-s.de vermarktet werden, erzeugt eine Wasserstrahlpumpe
den für die Anlage nötigen Betriebsdruck, um salzhaltiges Wasser gegen
seinen "Willen" durch die Membran zu treiben.
"Dies setzt voraus, dass genügend Brauchwasser mit einem Mindestdruck
verfügbar ist", erklärte Hund. Leider sei dies gerade in Ländern mit
schwach entwickelter Infrastruktur nicht überall der Fall. "Daher ist
diese Technik zur Entsalzung von Trinkwasser derzeit noch eine Option.
Letztlich jedoch stellt sich auch für Hotelbetreiber die Kostenfrage,
wieviel er für einen Kubikmeter VE-Wasser aus einer solchen Anlage
bezahlen muss."
Zwei weitere Anwendungen des Gerätes sind Gastronomiespülmaschinen, die
ohne Wasser enthärtende Chemikalien auskommen. Erste Tests laufen
bereits. Der Vorteil soll sich dadurch ergeben, dass mit VE-Wasser
endgespültem Wasser Kalkflecken auf Gläsern nicht umständlich von Hand
wegpoliert werden müssen.