Karlsruhe/Den Haag - Nach einem plötzlichen
Shut-Down durch den niederländischen Konkursverwalter wird das
Glasfasernetz des insolventen Backbone-Providers KPNQwest wieder
hochgefahren. Wie KPNQwest Deutschland in einer Presseaussendung am
Donnerstag mitteilt, geschah die Abschaltung ohne vorherige Ankündigung
von der Netzwerkszentrale in Den Haag. Die Arbeiten zur Wiedererrichtung
des Netzes sollen noch im Laufe des Tages abgeschlossen sein.
http://www.kpnqwest.de/
Zeitgleich mit der Abschaltung des 3.200 Kilometer langen Netzes fanden
Verhandlungen zwischen dem deutschen Insolvenzverwalter und der
niederländischen Telekom-Gesellschaft KPN statt, die das Netz übernehmen
will. Nach Notverhandlungen unter Vermittlung von KPN konnte das Netz
allerdings wieder hochgefahren werden. "Die Insolvenzverwalter in den
Niederlanden haben zugesagt, dass der Betrieb weiter aufrechterhalten
wird", erklärte Thilo Huyes, Sprecher von KPNQwest Deutschland, gegenüber
pressetext.europa. "Das weitere Schicksal des Unternehmens sollte in den
kommenden drei Wochen entschieden sein."
Zurzeit ist KPN der aussichtsreichste Bieter für das Gesamtnetz von
KPNQwest. Das vorgelegte Angebot umfasst auch die Übernahme der
Mitarbeiter zusätzlich zur Infrastruktur. Weitere ernstzunehmende Bieter
sind Telia und Level 3. Die Rechenzentren in München und Karlsruhe sollen
allerdings separat veräußert werden.