Bremen - Das deutsche Raumfahrtunternehmen
Eurockot http://www.eurockot.com hat mit der europäischen
Weltraumorganisation ESA einen Vertrag über den Start eines neuen
Satelliten abgeschlossen. Der 750 Kilogramm schwere "Cyrosat" wird drei
Jahre lang kontinuierlich die Eisdicke an den Polen messen und die
Klimaforschung unterstützen, berichtet die ESA http://www.esa.int . Der
Start der Trägerrakete soll Ende Juni 2004 vom Raumflughafen Plesetsk
Cosmodrome in Nord-Russland erfolgen.
Cyrosat ist der erste "Earth Explorer Opportunity Mission"-Satellit von
ESA. Diese Satelliten sind kleiner und dienen in erster Linie
spezifisch-wissenschaftlichen Missionen, die in einem Zeitrahmen zu
erfüllen sind. Der Klimasatellit wird aus 717 Kilometern Höhe mit einer
Bahnneigung von 92 Grad zum Äquator die Arktis und die Antarktis
beobachten. Der Satellit kann mit einer Genauigkeit, die im
Zentimeterbereich liegt, die Eisdicke messen. Der Satellit wird den
Klimaforschern Daten liefern, die aus diesen unbewohnten Regionen bisher
nicht verfügbar waren und so die Erforschung der globalen klimatischen
Veränderung unterstützen.
Das Unternehmen Astrium http://www.astrium-space.com in Friedrichshafen
entwickelt und baut den Satelliten für die ESA. Der Auftrag an Eurockot
folgte auf die beiden erfolgreichen Starts im ersten Halbjahr diesen
Jahres, mit denen Eurockot die Leistungsfähigkeit seines Trägersystems
Rockot, das auf der Interkontinentalrakete SS-19 basiert, unter Beweis
stellte. Im März startete die Rockot mit den Zwillingssatelliten GRACE
für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik DLR und die NASA.
Am 20. Juni wurden zwei Ersatzsatelliten für das weltumspannende
Telekommunikationsnetz IRIDIUM ins All geschossen. Im ersten Quartal 2003
wird Rockot zwei Mikrosatelliten auf unterschiedliche Umlaufbahnen
bringen. Die hierfür benötigte hohe Manövrierfähigkeit der
Satellitenstufe ermöglicht unter anderem das wiederzündbare
Haupttriebwerk.