Düsseldorf - Was beim Telefonieren wie gespart
werden kann, weiß niemand besser als der 28-jährige Mathematik- und
Informatikstudent Thilo Salmon. Er betreibt seit zwei Jahren gemeinsam mit
dem 25-jährigen Wirtschaftsstudenten Tim Mois die Webseite
http://www.billiger-telefonieren.de Den Tarifvergleich gibt es inzwischen
auch in Frankreich und Italien. Belgien, Spanien und England sind gerade im
Aufbau.
Inzwischen bringen die Banner auf der Internet-Seite genug Kapital in die
Kasse, um kräftig zu wachsen. Aus dem Studentenduo ist das ansehnliche
Unternehmen Netzquadrat geworden. 20 Mitarbeiter sind es inzwischen in
Deutschland, weitere zehn arbeiten im Ausland.
Ratsuchende gibt es zur Genüge. "Bereits am ersten Tag hatten wir 6.000
Besucher auf unserer Seite", erinnert sich Mois. Heute sind es monatlich
rund eine Million Nutzer. Mehr als drei Millionen Seiten werden pro Monat
abgerufen. Steigerung: zehn Prozent in vier Wochen.
Natürlich hat Netzquadrat das Studentenwohnheim verlassen und Raum in einer
Fabriketage gefunden. Dort tüfteln nun die Techniker an knapp 20 Servern mit
- natürlich kostenloser - Software von Linux bis MySQL. Ein Chefredakteur
sichtet Nachrichten und schreibt kurze Meldungen, meist über Tarifsenkungen.
Die Homepage vergleicht außer Telefongebühren jetzt auch Strom- und
Internet-Tarife. Ein E-Mail-Newsletter geht an fast 168.000 Adressaten. Der
Telefonrechner läuft sogar auf großen Partnerseiten wie AOL oder Lycos.
Stolz weiß Mois immer wieder auf den SMS-Service hin. Damit können
Kurzmitteilungen von der Homepage kostenlos an alle deutsche und an viele
ausländische Mobilfunknetze geschickt werden. Den wohl überraschendsten Coup
leistete sich Netzquadrat aber jenseits ihrer Homepage:
billiger-telefonieren gibt es seit einigen Monaten auch auf Papier.
Telefontarife auf monatlich 36 Seiten zum Ausschneiden. Damit hatten sie
wohl wieder den richtigen Riecher. Die Auflage von 100.000 soll heuer erhöht
werden.